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Abschied vom Golf von Thailand

Um 6.30 Uhr sitzen wir mit gepackten Taschen auf der Terrasse vor unserem Bungalow. Nantha ist extra so früh aufgestanden, um sich von uns verabschieden zu können. Der Transfer bringt uns nach Nathon zum Hafen, wo wir natürlich wieder auf unser Schiff warten müssen. Nachts hat es geregnet und es ist schwül und die hohe Luftfeuchtigkeit ist kaum auszuhalten. Graue Wolken hängen tief über der hügeligen Insel. Wir verabschieden uns von den Inseln im Golf. Jetzt geht es in Richtung Donsak, dem Hafen von Surat Thani. Diese Stadt ist der Hauptverkehrsknotenpunkt des Südens. Egal wo man hin will, an Surat Thani kommt man nicht vorbei. Wir sitzen unter Deck und als wir den Hafen ansteuern, stellt sich das als die richtige Entscheidung heraus. Es regnet mal wieder. Nein, eigentlich schüttet es. Als wir aussteigen, warten schon verschiedene große Busse auf uns Reisende. Der nach Krabi steht am weitesten weg und so sitzen wir schließlich pitschnass ganz vorne auf abgenutzten Ledersesseln und hoffen, dass uns die Klimaanlage bald trocknet.

Die 2,5-stündige Fahrt verschlafen wir größtenteils. Als wir aufwachen, hat sich die Landschaft grundsätzlich verändert. Große Kalksteinfelsen bestimmten die Umgebung, es gibt weniger Palmen, dafür dichtes Grün überall. Es sieht ein bisschen nach Dschungel aus. Wilder irgendwie. Als wir nach Krabi kommen, fällt sofort auf, dass hier der Großteil der Bevölkerung muslimisch ist. Viele Frauen tragen Kopftücher. Und noch etwas ist anders, es dauert ein bisschen bis wir es benennen können. Irgendwie wirkt Krabi ordentlicher als die anderen Städte, die wir bisher gesehen haben. Aufgeräumter, vielleicht auch ein bisschen sauberer. Die Läden sind schöner hergerichtet, die Restaurants wirken einladend, auf den Märkten sieht das Essen appetitlicher aus… Krabi gefällt uns von Anfang an.

Am Hafen werden wir ausgeladen. Das Reisebüro, zu dem wir wollen, ist nicht weit. Patrick begrüßt uns herzlich und wir beginnen gemeinsam mit der Planung unserer weiteren Reise. Für mich ist es lustig zu sehen, dass er ähnlich vorgeht wie ich es auch gelernt habe. Erst einmal will er alles wissen, wie lange wir da sind, damit wir die Rückreise planen können. Es stellt sich heraus, dass auch in Thailand der 6.1. ein Feiertag ist. Und den 7.1. kriegen die Thai dann gleich auch noch frei. Und wir wollen am 6.1. zurück nach Bangkok – genau wie Tausende Thailänder und andere Touristen. Deshalb sind die Nachtzüge und Flüge so voll. Schließlich findet Patrick noch einen Flug von Surat Thani aus für uns. Da müssen wir dann mit Bus und Taxi hin. Spätnachmittags fliegen wir nach Bangkok. Erleichtert, dass die Rückreise nach Bangkok geklärt ist, machen wir uns an die Planung für die nächsten Tage.

Patrick empfiehlt uns Ko Jum, weil er die Insel selber liebt, und telefoniert mit einem Resort, in dem er erst vor wenigen Wochen selber war. Wir haben Glück. Ein Bungalow wird frei. Allerdings erst am 1.1. Bis dahin müssten wir in Krabi bleiben. Damit hatten wir nicht gerechnet und erst bin ich enttäuscht. Silvester in Krabi? Wir wollten doch da schon auf einer Insel sein! Aber das Resort sieht traumhaft aus und wir haben keine Lust mehr, noch weitere Pläne B und C zu schmieden. Uns reicht es. Wir schlagen zu und Patrick reserviert. Jetzt fehlte nur noch eine Unterkunft für die nächsten zwei Nächte.

Patrick telefoniert. Und telefoniert. Und telefoniert. Schließlich gibt er auf. Immer nur eine Nacht. Wir müssten morgen schon wieder umziehen. Dazu habe vor allem ich keine Lust. Patrick hat noch ein paar Alternativen, er schlägt Ko Lanta vor oder den Ao Nang, einen beliebten Strand in der Nähe. Aber bevor wir uns diesen Stress antun (nach Ko Lanta hätten wir noch einmal 3,5 Stunden mit dem Mini-Bus vor uns, vom Ao Nang müssen wir am 1.1. in der Früh wieder wegkommen), wollen wir auf unsere Art nach einer Unterkunft suchen. Das Gepäck können wir im Reisebüro lassen und so ziehen wir mit dem Reiseführer los und fragen nach freien Zimmern, wo es uns gefällt. Unsere erste Wahl ist auch gleich ein Glückstreffer, wir bekommen ein schönes Doppelzimmer mit Balkon und eigenem Bad für 450 Baht, etwas über 10 Euro.

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Wir gehen bei einem echten Italiener Pizza essen und beziehen unser Zimmer. Das Wetter könnte wirklich besser sein. Es regnet immer wieder, ist wolkenverhangen und ungemütlich. Aber die Hitze bleibt. Wir verbringen den Nachmittag im Gästehaus mit Bogschreiben, Lesen und Schlafen.

Abends besuchen wir drei (!) Märkte. Unglaublich, dass in einer kleinen Stadt wie Krabi gleichzeitig drei Märkte stattfinden. Vermutlich waren es sogar vier, aber den vierten haben wir erst am nächsten Tag entdeckt. Zuerst sind wir auf dem Obst- und Gemüsemarkt, wo ich mir Papaya kaufe, in mundgerechten Stücken, fertig zum gleich auf der Straße essen. Dann kommen wir zu einem belebten Marktplatz mit Essen, Kleidung und Schuhen. Ein paar Kindern spielen auf exotischen Instrumenten, ein junger Mann spielt Gitarre und singt sich heiser. Die Stimmung ist ausgelassen, viele Thai um uns herum, die augenscheinlich auch hier Urlaub machen. Es gibt frittierte Hähnchenstücke mit Pommes, die obligatorischen Spieße mit gegrilltem Fleisch, Maiskolben, Reis mit verschiedenen Thai-Gerichten, bunte Süßigkeiten, frische Reisewaffeln, bunte alkoholfreie Drinks, Obst, Eis und noch viel mehr. Obwohl alles gut aussieht, trauen wir uns nur an einen Melonenshake und die Reiswaffeln heran.

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IMG_20121230_211847Der letzte Markt ist am Pier. Hier treffen sich die Leute zum Essen. Mobile kleine Restaurants haben sogar englische Karten. Wir trauen uns und setzen uns. Genau hinschauen darf man nicht. Die Tischdecke steht vor Dreck, aber keiner stört sich daran. Heute gehören wir dazu. Naja, fast. Wir essen Pad Thai (thailändische Nudeln mit Ei, Hähnchen und Gemüse gebraten) und Reis mit Gemüse und Hähnchen. Es schmeckt. Als ich allerdings ein Stück Plastik in meinem Essen finde, bin ich satt. Kann überall passieren, aber ich da bin ich nun mal sehr empfindlich. Macht aber nichts, denn nebenan gibt es wieder die leckeren Thai-Pfannkuchen… Und noch einen Stand weiter kann man dann Ochsenschwanz-Suppe haben. Oder Cow Feet Soup, was auch immer eine Kuhfuß-Suppe sein mag.

Uns reicht es für heute, wir sind beide müde und gehen zurück zum Hotel, während direkt vor unserem Fenster noch lange laute Autos und Roller vorbeifahren und Musik aus den Straßencafés zu uns durch die überhaupt gar nicht isolierten Wände und Fenster dringt. Kommen Nachbarn nach Hause, meint man, sie stehen direkt neben dem eigenen Bett. Lärmempfindlich darf man hier wirklich nicht sein. Aber das sind wir zum Glück nicht…

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Abgeschieden auf Ko Samui

Am nächsten Morgen heißt es auch schon wieder Abschied nehmen von Ko Pha Ngan. Wir haben uns dafür entschieden, dass die Full-Moon-Party ohne uns stattfinden muss, denn zum einen wollten wir nicht länger in unserer Unterkunft bleiben und hatten keine Lust, uns was anderes zu suchen und zum anderen wollte ich unbedingt noch ein paar Tage auf Ko Samui verbringen. Michi hat es da von Anfang an nicht hingezogen, aber ich wollte den Thailand-Traum so vieler Touristen nicht verpassen.

Als wir uns die Insel im Reiseführer genau angeschaut hatten, war klar, dass wir nicht an einen der drei großen Strände gehen wollten: Ao Lamai, Hat Chaweng und Hat Mae Nam. Wir entschieden uns für das einzige Resort in unserem Reiseführer am Hat Thong Yang, südlich vom Hafen Nathon.

Gegen zehn hatten wir fertig gepackt und gingen zu Fuß zum Hafen. Es war drückend heiß und bevor es mit dem Lomprayah Catamaran um 12 Uhr losgehen sollte, frühstückten wir noch einmal im Café der Kölnerin, in dem wir schon am ersten Tag waren. Dort hatten sie eine neue Kellnerin und da diese die Karte noch nicht wirklich kannte und den Gerichten und Getränken nichts zuordnen konnte, durften wir unsere Bestellung selber aufschreiben. Sehr lustig! Außerdem habe ich da auf die schnelle noch einen bunten Sonnenhut gekauft!

Die Fähre war wie immer unpünktlich. Zu einem Flieger oder so darf man da nicht unbedingt wollen, denn bisher hatten wir immer deutlich Verspätung. Auf Ko Samui bietet Lompraya den Transfer zum Wunschstrand mit an und so hatten wir es zum ersten Mal richtig bequem und mussten am Hafen in Nathon nur darauf warten, dass wir in einen Minibus verfrachtet wurden, der uns bis vor die Haustüre brachte.

Das Infoo Palace ist eine überschaubare Anlage, die viel von Deutschen besucht wird. Die bleiben dann auch gerne mal mehrere Wochen. Anfangs gab es ein kleines Verständigungsproblem, weil die Besitzerin, die sehr gut Englisch spricht, nicht da war. Ihre Schwester wusste zwar was wir wollten, nämlich einen der Bungalows sehen, aber sie konnte uns weder sagen, was er kosten sollte, noch wie lange er frei war. Zum Glück kam Nantha aber ziemlich bald und so hatten wir für 900 Baht die Nacht, umgerechnet etwa 22,50 Euro, für die nächsten drei Nächte einen Platz zum Schlafen – einen sauberen kleinen Bungalow mit Klimaanlage und Ventilator. Bisher der komfortabelste. Nicht direkt am Meer, aber immer noch mit Meerblick.

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Obwohl das Resort gut besucht war, hatten wir den Strand wieder fast die ganze Zeit für uns. Keine Ahnung was die anderen den lieben langen Tag gemacht haben. Wir jedenfalls sind direkt schwimmen gegangen. Dabei haben wir ein paar wirkliche Luxusanlagen mit Privatstrand entdeckt, die ein paar hundert Meter weiter den Strand hinunter liegen. Später haben wir uns dann auf den Weg gemacht, um die Umgebung ein bisschen zu erkunden und etwas essen zu gehen. Hier gibt es sehr viele Kokospalmen und direkt nebenan ist ein Betrieb, in dem die Kokosnüsse weiterverarbeitet werden. Riesige Berge davon liegen auf dem ganzen Gelände herum. Sehr ungewohnt, aber beeindruckend.

Da uns nichts so wirklich angesprochen hat, wollten wir weiter in Richtung des nächsten Ortes im Süden, Hat Taling Ngam. Als wir so in diese Richtung am Straßenrand entlang liefen, in der Hoffnung, dass ein Taxi vorbeikommen würde, sprang plötzlich ein großer schwarzer Hund aus einer Hofeinfahrt, fletschte die Zähne und bellte wie verrückt. Wir blieben beide schockiert stehen und sind dann langsam wieder in die Richtung weitergelaufen, aus der wir gekommen waren. Was für ein Schock! Hier sind so viele Hunde unterwegs, wir hatten uns schon daran gewöhnt, dass überall mindestes einer, meistens vier bis fünf frei herumliefen. Sowas hatten wir aber zum ersten Mal. Am Pier direkt neben unserem Strandabschnitt, an dem laufend große Autofähren abfahren und ankommen, fanden wir dann ein Taxi, das uns zu einem kleinen Strandrestaurant brachte. 500 Baht wollte der Fahrer zuerst haben. Bezahlt haben wir schließlich 200. Dort haben wir bei Sonnenuntergang zu Abend gegessen. Unter anderem frittierte Banenenblüten – sieht absolut seltsam aus, schmeckt aber toll.

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Als wir fertig waren, war es dunkel und ich wollte unbedingt noch ein Stück weiter laufen, in der Hoffnung, dass wir noch den Ort erreichen würden. Leider war die Straße nicht beleuchtet und wirklich stockdunkel. Zu allem Überfluss bellte schon wieder ganz in der Nähe ein Hund und so drehten wir um und gingen am Strand entlang weiter. Dort kamen wir an ein paar unheimlichen Abschnitten vorbei, an denen hinter dem Strand überhaupt nichts war, nur Palmen und Dickicht, und an absoluten Traumresorts wie aus dem Reisekatalog, in denen viel geheiratet wird, wie wir später im Reiseführer nachlesen konnten. Den ganzen Weg lief ein wirklich sehr süßer Hund mit uns mit. Ab und zu jagte er (unsichtbare) Krabben im Sand, aber sonst ging er brav bei Fuß. Als wir schließlich ins Taxi einstiegen, um zurückzufahren, lief er sogar noch ein paar Meter hinter dem Wagen her…

Auf Ko Samui waren wir also in einer absolut ruhigen Gegend gelandet, in der hauptsächlich Leute Urlaub machen, die nicht aus ihrer Luxusanlage rausmüssen, weil sie dort jeden Wunsch von den Augen abgelesen bekommen. Da wir uns keinen Roller mieten wollen, mussten wir uns wieder einen Ausflug organisieren, wenn wir mehr von der Insel sehen wollten. Das hat die freundliche Besitzerin unserer Anlage, Nantha, für den übernächsten Tag für uns arrangiert.

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Am nächsten Tag haben wir nämlich einfach mal gar nichts gemacht. Nur faul vom Liegestuhl in die Hängematte gewechselt und wieder zurück. Sonst haben wir nur ein bisschen gebadet, den Hunden beim Spielen zugesehen, den Sonnenuntergang bestaunt, uns von Nantha abends mit leckeren Thai-Gerichten bekochen lassen und uns immer wieder die gleichen Fragen gestellt: Wo geht es als nächtes hin?! Welche Insel passt am besten zu uns? Finden wir da dann auch noch eine Unterkunft? Und was machen wir, wenn nicht?!

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Grenzerfahrung: Unterkunft auf Ko Pha Ngan

Der Catamaran war für den nächsten Tag um 9.30 Uhr gebucht. Wir haben morgens unsere Sachen fertig gepackt und sind losmarschiert. Eine gute halbe Stunde Fußweg lag vor uns und die Wärme war ungewohnt drückend. Kurz bevor wir einsteigen konnten, begann es zu regnen. Schon wieder Regen. Das mit dem Catamaran-Fahren klappt irgendwie nicht so richtig… Schnell war es wieder sonnig und so suchten wir uns einen Platz auf dem obersten Deck. Eine gute Wahl, wie wir später von Birgit und Fabian erfuhren, denn in der geschlossenen Fahrgastkabine haben sich wohl etwa ein Drittel der Leute übergeben.

Das Meer war stürmisch und wir schaukelten in Richtung Ko Pha Ngan los. Salzwasser spritzte übers Deck, wenn wir tief in die Wellen eintauchten. Mehrmals erwischten uns kleine Regenschauer. Und wir kamen nach etwa 1,5 Stunden auf der wolkenverhangenen Insel an. Mir hat es gar nicht gefallen. Komisches Wetter und auch der Pier von Thong Sala wirkte nach Ko Tao, wo alles so hübsch ausgehen hatte, nicht besonders einladend auf mich. Michi hat sich über mich gewundert, denn er findet, dass das doch alles recht gleich aussieht.

Zum ersten Mal standen wir ein bisschen planlos rum nach der Ankunft. Eigentlich wäre ich gerne in den Norden gefahren, um nach einer Unterkunft in der Bucht Hat Khom zu suchen. Da sollte es ein schönes Riff zum Schnorcheln geben und der Strandabschnitt sollte relativ ruhig sein. Allerdings gab es im Reiseführer nur wenige Anlagen und die, die ich telefonisch erreicht hatte, waren ausgebucht. Da wir ja nicht so lange bleiben wollten, scheuten wir auch einen Trip ganz ans andere Ende der Insel, nur um dort vielleicht zu erfahren, dass Ko Pha Ngan wirklich wegen der Vollmond-Party komplett ausgebucht ist.

Wie wir da also so ganz ohne Idee dastanden, wurden wir von einigen angesprochen, die uns eine Unterkunft vermitteln wollten. Manche nur für eine Nacht, einige sauteuer. Und immer mit dem Zusatz, dass die Insel voll sei. Beinhe hätten wir uns eine Anlage zeigen lassen, etwas weiter südlich in Ban Tai, noch näher zum Ort, an dem die legendäre Vollmondparty heute Nacht steigt, Hat Rin. Doch als wir das Taxi gesehen haben, in das die uns noch mit hineinpferchen wollten, habe ich erst mal den Vermittler erklärt, was sie doch alle für Abzocker sind und wir sind wieder alleine losgezogen.

Dirket am Pier haben wir in einem Café gefrühstückt, dass einer netten Kölnerin gehört. Und dort zum ersten Mal seit langem wieder Deutsche miteinander sprechen hören. Ungewohnt war das, aber auch schön. Man hat sich sofort wohl gefühlt. Als wir weitergingen, war der Plan wieder klar: Am ersten schönen Strand nördlich von Thong Sala, Ao Nai Wok, eine Unterkunft finden. Kein langer Transfer zurück zum Pier und ein schöner Strandbungalow. Nun gut, freie Strandbungalows gab es genug. Günstig waren sie auch. Aber sie sahen entsprechend aus. Einfache Holzhütten, mit Kokosmatten gedeckt. Moskitonetz inklusive, weil durch jede Ritze Tiere kriechen können. Wir waren bedient.

In der dritten Anlage, Joon’s Bungalows, hat uns dann das Ambiente so gut gefallen und wir waren so kaputt, dass wir einfach zugeschlagen haben. Unglaublicher Ausblick, wieder direkt am Meer. Leider gab es vermutlich einen Schimmelbefall im Bungalow, so hat es zumindest gerochen. Und ein paar Eidechsen wohnten auch an der Decke und in den Ecken. Ich habe mich eine Weile so geekelt, dass ich am liebsten sofort wieder abgereist wäre. Und Michi ging es nicht viel besser.

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Direkt gegenüber liegt eine kleine Mini-Insel, Ko Tae Nai. Mit dem Kajak sollte man da in einer viertel Stunde hinkommen. Im Resort nebenan haben wir uns also eins ausgeliehen und sind losgepaddelt, deen Fotoapperat in einer unserer Kompressionstüten wasserdicht verpackt mit dabei. Schon ein komisches Gefühl, wenn man genau da mit dem Kajak fährt, wo man ein paar Stunden zuvor noch mit der großen Fähre gefahren ist… Sicherheitsregeln gibt es hier in jeder Hinsicht so gut wie keine. Aber wir sind gut angekommen und hatten dann für etwa 1,5 Stunden eine kleine Trauminsel fast für uns. Michi hat in der Sonne relaxt und ich habe eine Sandmietzi gebaut und mir jede Muschel, jede Krabbe, jeden Stein genau angeschaut.

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Abends, nach einem tollen Sonnenuntergang, sind wir Richtung Thong Sala gelaufen und haben in einem kleinen Reisebüro eine Tour für den nächsten Tag gebucht. Die Frau dort war unglaublich nett, hat sich wahnsinnig viel Zeit genommen, den richtigen Ausflug für uns zu finden. Auf Pauschal-Schnorcheltrips mit dem Boot wollten wir uns nicht mehr einlassen, wir hatten nicht nur selber erlebt, dass es gerade keine gute Zeit dafür ist, sondern es auch noch einmal dort bestätigt bekommen. Auch hier zu hohe Wellen, schlechte Sicht.

Auf Ko Pha Ngan gibt es schöne Wasserfälle und wir wollten den tollsten davon sehen, den Than Sadet-Wasserfall. Allerdings hätte uns die private Tour dahin mit ein bisschen Baden an der Südwestküste am Ao Mae Hat 3500 Baht, also fast 90 Euro gekostet. Schließlich haben wir uns für einen anderen Wasserfall entschieden, der günstiger liegt, und dafür, dass der Taxifahrer uns am Mae Hat-Strand rausschmeißen sollte. Wenn wir zurückwollten, sollten wir die Reisebüro-Frau anrufen. Sie würde ihm dann für uns Bescheid geben.

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Schließlich hatten wir noch ein Barbecue mit den anderen Gästen in unserer Anlage. Es gab Red Snapper und Schrimps vom Grill, dazu Salat.

Der Haken an der Sache, der Fisch kam ganz zu uns an den Tisch. Nicht zerlegt und nicht ausgenommen. Die grillen da echt die kompletten Eingeweide mit. Aber ich hab’s geschafft, den Fisch zu zerlegen und er war superlecker!

Den restlichen Abend haben wir uns um die Unterkunft auf Ko Samui gekümmert. Denn es war klar, zwei Nächte im Schimmelbungalow reichen uns. Da kann der Strand noch so toll und einsam sein und die Leute in der Anlage noch so nett. Und da wir auf Ko Samui nicht an die drei Hauptstrände wollten, dachten wir, dass es Sinn machen würde, vorher abzuklären, ob nicht alles ausgebucht ist…

Da hier bis in die Nacht bei lauter Musik zusammengesessen wird, sind wir spät und erst nach einigen Cocktails ins Bett.

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Stürmische Überfahrt ins Touristenparadies

So, nachdem gestern die Internetverbindung lange Zeit streikte, konnte ich endlich die Fotos von gestern hochladen.

Kurz nachdem wir den Laptop am Pier eingepackt hatten, gab es einen Wahnsinns-Wolkenbruch am Pier. Es regnete und stürmte als würde die Welt untergehen wollen, etwas verspätet vielleicht. Busse brachten weitere Touristen, die nach Ko Tao, Ko Pha Ngan oder Ko Samui übersetzen wollten und alle standen sie unter den Wellblechdächern. Besorgte Blicke aufs Meer. Würden wir bei dem Wetter weiterkommen? Ein paar Regenmäntel wurden verteilt, viele stürzten sich darauf.

Plötzlich ging es los. Die ersten liefen den meterlangen Steg zum Catamaran. In strömendem Regen, bei starkem Wind. Einige rutschten auf dem glitschigen Holz aus. Ein wenig beunruhigend war das schon.

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Doch als wir alle klitschnass im Boot saßen, ließ der Regen nach und während er gesamten Überfahrt war das Meer ziemlich ruhig. Doch die Wettervorhersage für die nächste Zeit ist nicht überragend. Jeden Tag Regen und auch wenn wir bei Sonnenschein auf Ko Tao angekommen sind, ist es doch deutlich verhangender als zuvor in Prachuap oder Bangkok. Es wird uns doch jetzt nicht unsere weitere Reise verregnen?

In Ko Tao am Hafen Ban Mae Hat bot sich uns ein spannendes Bild. Ein klappriger Holzsteg auf langen Stelzen, überall rufende Hoteltransfers, Taxi-Fahrer wedeln mit Karten der Insel und wollen uns und die anderen Urlauber mitnehmen. Wir sind im Tourismus angekommen. Einerseits ein Schock nach Prachuap, wo es so ruhig zuging, keiner wirklich Englisch sprach und uns niemand auf die Nerven ging. Aber wir freuten uns auch riesig. Wo viele Touristen sind, da verstehen uns die Leute, da werden wir alles finden, was wir suchen. In Prachuap war es nämlich beispielsweise nicht möglich eine Pre-Paid-Handykarte zu kaufen. Wir wussten nicht, welche wir brauchen und uns hat keiner verstanden.

Da es nicht so heiß war, haben wir wieder einmal beschlossen, aufs Taxifahren zu verzichten. Taxis sind hier übrigens Pick-ups, weil die Insel im Prinzip ein einziger Felsen ist. Wir wollten nicht in eine einsame Bucht, in der man nicht baden kann, weil alles voll mit Korallen ist. Wir hatten uns entschieden, am Hauptstrand Hat Sai Ri im Westen der Insel nach einer Hütte direkt am Meer zu suchen. Von dort aus wollten wir Ausflüge zum Schnorcheln an die anderen Strände machen. Vielleicht auch zu den drei kleinen vorgelagerten Inselchen Ko Nang Yuan, die als Tauchparadies gelten. Obwohl auch da der zunehmende Tourismus seine Spuren zu hinterlassen scheint…

Unser Weg führte uns durch ein wahres Touristenparadies. Zahlreiche Kneipen mit gemütlichen Holzstühlen und -tischen, Strandhütten, Läden mit Badesachen und Strandkleidung an einem kleinen Weg, der dem Strandverlauf folgte. Ein bisschen unwirklich kam uns das alles vor nach der Ruhe der letzten Tage. Aber wir freuten uns sehr darauf, abends gemütlich mit den vielen anderen jungen Leuten zusammenzusitzen.

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Im Norden des Strandes fanden wir dann unsere Traumhütte. 800 Baht die Nacht, also 20 Euro für zwei. Ein großes Bett, ein schmuddeliges Bad (aber das kennen wir ja nun schon) und eine Terasse mit direktem Blick aufs Meer. Fünf Meter sind es jetzt gerade bei Flut von mir aus zum Wasser. Hier ist es traumhaft, hier wollten wir bleiben. Am besten für immer.

Danach war gestern alles wie in jedem ganz normalen Urlaub. Wir gingen baden, später essen in einem der vielen Strandlokale und hatten dann noch ein paar Cocktails direkt am Strand in einer „Sea Lounge“ auf Sitzsäcken im Sand. Überall ließen Urlauber riesige Lampions aus Papier in den Himmel steigen, es gab laute Musik aus den Strandbars und unheimlich viele Menschen mit guter Laune.

Geschlafen haben wir heute richtig gut, der Ventilator ist deutlich leiser als der in Prachuap und lässt sich besser regeln. Man hört die Wellen rauschen und wenn man sich aufsetzt, blickt man direkt aufs Meer. Heute werden wir uns wohl um einen Ausflug für morgen kümmern, ein bisschen baden und jetzt dann erst mal frühstücken gehen. Das kann man hier nämlich. Und es gibt sicher keine Reissuppe mit Hühnchen wie in Prachuap.

Hier sind ein paar Eindrücke von unserer Bucht:

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