Heute ist Ausflugstag! Wir werden um 9.30 Uhr von unserem Taxi abgeholt. Die Taxis bestehen hier aus einer Fahrerkabine und hinten zwei gegenüberliegende Reihen Sitzbänke mit Dach, aber zu den Seiten und nach hinten offen. Damit holpern wir los, über schlechte Straßen, und überholen immer wieder Rollerfahrer. In Thailand fährt jeder Roller. Autos besitzen gerade auf den Inseln nur ganz wenige.
Unser erste Halt ist der Paradise Waterfall im Norden der Insel. Alleine die Fahrt dorthin über eine unbefestigte Straße, die Steil den Berg hinaufführt, ist ein Erlebnis. Ein kurzer Fußweg führt uns vorbei an einem kleinen Resort mit kleinen Hütten zum Becken des Wasserfalls.
Michi hat den Paradise Waterfall einen Sturzbach genannt, denn das Wasser fällt nicht, sondern plätschert über Steinformationen. Wir klettern über Wurzeln und Steine nach oben, in der Hoffnung näher zum Ursprung des Wasserfalls zu gelangen, aber allzu weit kommen wir nicht. Dafür sehen wir eine richtig schöne große Spinne, die in einem riesigen Netz sitzt.
Nach einem Bad im eiskalten Wasser geht’s zurück zu unserem Fahrer, der uns als nächstes zum Ao Mae Hat bringen soll. Dort ganz in der Nähe wohnen Birgit und Fabian. Eine gute Gelegenheit die beiden wiederzusehen! Per SMS geben wir Bescheid während wir im Strandrestaurant frühstücken. Unser absolutes Lieblingsgetränk ist übrigens Wassermelonenshake. Den gibt es hier überall und der ist süßer als Cola!
Der Ao Mae Hat ist ein beliebter und belebter Strand. Viele Familien machen hier scheinbar Urlaub. Er ist schön breit und mit schattenspendenden Bäumen bewachsen. Außerdem kann man von hier über eine Sandbank zu der kleinen vorgelagerten Insel Ko Ma laufen. Bei Flut kriegt man allerdings nasse Füße. Ko Ma soll zum Schnorcheln toll sein, also versuchen wir wieder unser Glück. Ohne Erfolg. Es gibt zu viele Wellen, die Sicht unter Wasser ist schlecht. Nur ein paar wenige kleine Fische können wir entdecken. Auf ein paar großen Felsbrocken finden wir dafür große Krabben.
Fabian und Birgit haben uns inzwischen auch schon gefunden und so liegen wir erst mal eine Weile einfach nur am Strand in der Sonne und unterhalten uns über alles mögliche. Schön, dass wir eine so nette Urlaubsbekanntschaft gemacht haben! Bisher übrigens die einizge.
Unser letztes Ziel für heute ist der Wang Sai-Wasserfall, der vor allem nach Regenfällen schön sein soll. Dahin können wir vom Strand aus zu Fuß gehen. In einer viertel Stunde sind wir am Ende angekommen. Jetzt geht das Abenteur los. Wir steigen auf den Steinen immer weiter nach oben. Das geht manchmal ganz einfach und manchmal ist es ganz schön schwierig. Vor allem mit Flip-Flops, unserer großen Tasche und der Badematte aus Prachuap. Letztere lassen wir deshalb zwischendurch auf den Steinen liegen und wollen sie später wieder mitnehmen. Doch auf dem Rückweg ist sie nicht mehr da bzw. sie ist uns nicht mehr aufgefallen. Nun liegtalso vermutlich jemand anderer darauf in der Sonne Thailands und ich bin traurig und besorgt, dass wir so eine schöne nicht mehr finden.
Der Aufstieg hat sich jedenfalls gelohnt, denn plötzlich stehen wir vor einem richtigen, wenn auch kleinem Wasserfall. Davor ein schönes großes Becken, in dem man schwimmen kann.
Auf dem gesamten Weg hat uns ein Hund begleitet und der plantscht jetzt mit uns zusammen im seichten Wasser. Hunde gibt es hier sowieso unendlich viele, nicht alle scheinen ein Zuhause zu haben…
Ein kleines Schild weist uns den Weg, um noch weiter nach oben zu kommen, direkt über den Wasserfall. Bei jedem einzelnen Schritt durchs Dickicht haben wir uns gefagt, wie wir da jemals wieder heil runterkommen sollen… Ein paar Mal wollten wir umkehren.
Als wir es schließlich geschafft haben, sind wir alle ein wenig enttäuscht. So toll ist der Ausblick gar nicht.
Auf dem Rückweg sind wir alle sehr vorsichtig und warnen uns gegenseitig, wenn es irgendwo rutschig ist oder ein Baum nicht mehr fest genug steht, als dass man sich gut an ihm festhalten könnte.
Als wir wieder am Becken stehen, bin ich einfach nur froh, dass ich es geschafft habe. Zwei-, dreimal bin ich ganz schön abgerutscht, riesige Ameisen haben mich angepinkelt als ich einmal zu lange an einem Fleck gestanden habe und einige Mückenstiche habe ich auch abbekommen…
Der Weg ganz nach unten ist dagegen ein Spaziergang und gerade rechtzeitig, bevor die Sonne untergeht, stehen wir wieder am Strand und verabschieden uns von Brigit und Fabian, die von hier nur ein paar Schritte zu ihrem Bungalow haben.
Wir rufen unser Taxi bzw. die Frau vom Reisebüro an und unser Fahrer bringt uns wieder zurück. An diesem Abend gebe ich dem Thai-Essen wieder einmal eine Chance und bestelle eine Kokosmilch-Suppe mit Hühnchen im Resort nebenan. Die haben auch unsere Wäsche gewaschen. Am Tag zuvor haben wir sie hingebracht und heute sauber und schön zusammengelegt wieder bekommen. Und hier können wir auch gleich noch unsere Überfahrt nach Ko Samui für den nächsten Tag buchen – so sparen wir uns den Weg zum Reisebüro und können den Abend noch gemütlich auf der Terasse unserer Anlage ausklingen lassen.
Eine Zusage von unserer Wunschunterkunft auf Ko Samui hatten wir da auch schon bekommen. Und von dort aus schreibe ich jetzt auch: Infoo Palace. Abseits vom Trubel der Touristenstrände am schönen Hat Thong Yang im Osten der Insel. Morgen wollen wir auch schon wieder weiter. Ich hinke also ein paar Tage hinterher mit den Blogeinträgen… Es geht erst einmal nach Krabi, also auf die andere Seite von Thailand. Von dort aus wollen wir dann auf die kleine Insel Ko Jum. Drückt uns die Daumen, dass das alles gut klappt, denn wir haben (mal wieder) noch keine Unterkunft für morgen Nacht. Außerdem haben wir festgestellt, dass wir keinen vernünftigen Rückflug nach Bangkok mehr bekommen und so werden wir uns morgen noch um ein Nachtzugticket zurück kümmern…
Jetzt muss ich aber erst mal schlafen, denn morgen früh werden wir schon um 6.30 Uhr abgeholt…