Archiv für den Monat Dezember 2012

Kletterabenteuer zum Wasserfall

Heute ist Ausflugstag! Wir werden um 9.30 Uhr von unserem Taxi abgeholt. Die Taxis bestehen hier aus einer Fahrerkabine und hinten zwei gegenüberliegende Reihen Sitzbänke mit Dach, aber zu den Seiten und nach hinten offen. Damit holpern wir los, über schlechte Straßen, und überholen immer wieder Rollerfahrer. In Thailand fährt jeder Roller. Autos besitzen gerade auf den Inseln nur ganz wenige.

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Unser erste Halt ist der Paradise Waterfall im Norden der Insel. Alleine die Fahrt dorthin über eine unbefestigte Straße, die Steil den Berg hinaufführt, ist ein Erlebnis. Ein kurzer Fußweg führt uns vorbei an einem kleinen Resort mit kleinen Hütten zum Becken des Wasserfalls.

Michi hat den Paradise Waterfall einen Sturzbach genannt, denn das Wasser fällt nicht, sondern plätschert über Steinformationen. Wir klettern über Wurzeln und Steine nach oben, in der Hoffnung näher zum Ursprung des Wasserfalls zu gelangen, aber allzu weit kommen wir nicht. Dafür sehen wir eine richtig schöne große Spinne, die in einem riesigen Netz sitzt.

Nach einem Bad im eiskalten Wasser geht’s zurück zu unserem Fahrer, der uns als nächstes zum Ao Mae Hat bringen soll. Dort ganz in der Nähe wohnen Birgit und Fabian. Eine gute Gelegenheit die beiden wiederzusehen! Per SMS geben wir Bescheid während wir im Strandrestaurant frühstücken. Unser absolutes Lieblingsgetränk ist übrigens Wassermelonenshake. Den gibt es hier überall und der ist süßer als Cola!

Der Ao Mae Hat ist ein beliebter und belebter Strand. Viele Familien machen hier scheinbar Urlaub. Er ist schön breit und mit schattenspendenden Bäumen bewachsen. Außerdem kann man von hier über eine Sandbank zu der kleinen vorgelagerten Insel Ko Ma laufen. Bei Flut kriegt man allerdings nasse Füße. Ko Ma soll zum Schnorcheln toll sein, also versuchen wir wieder unser Glück. Ohne Erfolg. Es gibt zu viele Wellen, die Sicht unter Wasser ist schlecht. Nur ein paar wenige kleine Fische können wir entdecken. Auf ein paar großen Felsbrocken finden wir dafür große Krabben.

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Fabian und Birgit haben uns inzwischen auch schon gefunden und so liegen wir erst mal eine Weile einfach nur am Strand in der Sonne und unterhalten uns über alles mögliche. Schön, dass wir eine so nette Urlaubsbekanntschaft gemacht haben! Bisher übrigens die einizge.

Unser letztes Ziel für heute ist der Wang Sai-Wasserfall, der vor allem nach Regenfällen schön sein soll. Dahin können wir vom Strand aus zu Fuß gehen. In einer viertel Stunde sind wir am Ende angekommen. Jetzt geht das Abenteur los. Wir steigen auf den Steinen immer weiter nach oben. Das geht manchmal ganz einfach und manchmal ist es ganz schön schwierig. Vor allem mit Flip-Flops, unserer großen Tasche und der Badematte aus Prachuap. Letztere lassen wir deshalb zwischendurch auf den Steinen liegen und wollen sie später wieder mitnehmen. Doch auf dem Rückweg ist sie nicht mehr da bzw. sie ist uns nicht mehr aufgefallen. Nun liegtalso vermutlich jemand anderer darauf in der Sonne Thailands und ich bin traurig und besorgt, dass wir so eine schöne nicht mehr finden.

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Der Aufstieg hat sich jedenfalls gelohnt, denn plötzlich stehen wir vor einem richtigen, wenn auch kleinem Wasserfall. Davor ein schönes großes Becken, in dem man schwimmen kann.

Auf dem gesamten Weg hat uns ein Hund begleitet und der plantscht jetzt mit uns zusammen im seichten Wasser. Hunde gibt es hier sowieso unendlich viele, nicht alle scheinen ein Zuhause zu haben…

Ein kleines Schild weist uns den Weg, um noch weiter nach oben zu kommen, direkt über den Wasserfall. Bei jedem einzelnen Schritt durchs Dickicht haben wir uns gefagt, wie wir da jemals wieder heil runterkommen sollen… Ein paar Mal wollten wir umkehren.

Als wir es schließlich geschafft haben, sind wir alle ein wenig enttäuscht. So toll ist der Ausblick gar nicht.

Auf dem Rückweg sind wir alle sehr vorsichtig und warnen uns gegenseitig, wenn es irgendwo rutschig ist oder ein Baum nicht mehr fest genug steht, als dass man sich gut an ihm festhalten könnte.

Als wir wieder am Becken stehen, bin ich einfach nur froh, dass ich es geschafft habe. Zwei-, dreimal bin ich ganz schön abgerutscht, riesige Ameisen haben mich angepinkelt als ich einmal zu lange an einem Fleck gestanden habe und einige Mückenstiche habe ich auch abbekommen…

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Der Weg ganz nach unten ist dagegen ein Spaziergang und gerade rechtzeitig, bevor die Sonne untergeht, stehen wir wieder am Strand und verabschieden uns von Brigit und Fabian, die von hier nur ein paar Schritte zu ihrem Bungalow haben.

Wir rufen unser Taxi bzw. die Frau vom Reisebüro an und unser Fahrer bringt uns wieder zurück. An diesem Abend gebe ich dem Thai-Essen wieder einmal eine Chance und bestelle eine Kokosmilch-Suppe mit Hühnchen im Resort nebenan. Die haben auch unsere Wäsche gewaschen. Am Tag zuvor haben wir sie hingebracht und heute sauber und schön zusammengelegt wieder bekommen. Und hier können wir auch gleich noch unsere Überfahrt nach Ko Samui für den nächsten Tag buchen – so sparen wir uns den Weg zum Reisebüro und können den Abend noch gemütlich auf der Terasse unserer Anlage ausklingen lassen.

Eine Zusage von unserer Wunschunterkunft auf Ko Samui hatten wir da auch schon bekommen. Und von dort aus schreibe ich jetzt auch: Infoo Palace. Abseits vom Trubel der Touristenstrände am schönen Hat Thong Yang im Osten der Insel. Morgen wollen wir auch schon wieder weiter. Ich hinke also ein paar Tage hinterher mit den Blogeinträgen… Es geht erst einmal nach Krabi, also auf die andere Seite von Thailand. Von dort aus wollen wir dann auf die kleine Insel Ko Jum. Drückt uns die Daumen, dass das alles gut klappt, denn wir haben (mal wieder) noch keine Unterkunft für morgen Nacht. Außerdem haben wir festgestellt, dass wir keinen vernünftigen Rückflug nach Bangkok mehr bekommen und so werden wir uns morgen noch um ein Nachtzugticket zurück kümmern…

Jetzt muss ich aber erst mal schlafen, denn morgen früh werden wir schon um 6.30 Uhr abgeholt…

Grenzerfahrung: Unterkunft auf Ko Pha Ngan

Der Catamaran war für den nächsten Tag um 9.30 Uhr gebucht. Wir haben morgens unsere Sachen fertig gepackt und sind losmarschiert. Eine gute halbe Stunde Fußweg lag vor uns und die Wärme war ungewohnt drückend. Kurz bevor wir einsteigen konnten, begann es zu regnen. Schon wieder Regen. Das mit dem Catamaran-Fahren klappt irgendwie nicht so richtig… Schnell war es wieder sonnig und so suchten wir uns einen Platz auf dem obersten Deck. Eine gute Wahl, wie wir später von Birgit und Fabian erfuhren, denn in der geschlossenen Fahrgastkabine haben sich wohl etwa ein Drittel der Leute übergeben.

Das Meer war stürmisch und wir schaukelten in Richtung Ko Pha Ngan los. Salzwasser spritzte übers Deck, wenn wir tief in die Wellen eintauchten. Mehrmals erwischten uns kleine Regenschauer. Und wir kamen nach etwa 1,5 Stunden auf der wolkenverhangenen Insel an. Mir hat es gar nicht gefallen. Komisches Wetter und auch der Pier von Thong Sala wirkte nach Ko Tao, wo alles so hübsch ausgehen hatte, nicht besonders einladend auf mich. Michi hat sich über mich gewundert, denn er findet, dass das doch alles recht gleich aussieht.

Zum ersten Mal standen wir ein bisschen planlos rum nach der Ankunft. Eigentlich wäre ich gerne in den Norden gefahren, um nach einer Unterkunft in der Bucht Hat Khom zu suchen. Da sollte es ein schönes Riff zum Schnorcheln geben und der Strandabschnitt sollte relativ ruhig sein. Allerdings gab es im Reiseführer nur wenige Anlagen und die, die ich telefonisch erreicht hatte, waren ausgebucht. Da wir ja nicht so lange bleiben wollten, scheuten wir auch einen Trip ganz ans andere Ende der Insel, nur um dort vielleicht zu erfahren, dass Ko Pha Ngan wirklich wegen der Vollmond-Party komplett ausgebucht ist.

Wie wir da also so ganz ohne Idee dastanden, wurden wir von einigen angesprochen, die uns eine Unterkunft vermitteln wollten. Manche nur für eine Nacht, einige sauteuer. Und immer mit dem Zusatz, dass die Insel voll sei. Beinhe hätten wir uns eine Anlage zeigen lassen, etwas weiter südlich in Ban Tai, noch näher zum Ort, an dem die legendäre Vollmondparty heute Nacht steigt, Hat Rin. Doch als wir das Taxi gesehen haben, in das die uns noch mit hineinpferchen wollten, habe ich erst mal den Vermittler erklärt, was sie doch alle für Abzocker sind und wir sind wieder alleine losgezogen.

Dirket am Pier haben wir in einem Café gefrühstückt, dass einer netten Kölnerin gehört. Und dort zum ersten Mal seit langem wieder Deutsche miteinander sprechen hören. Ungewohnt war das, aber auch schön. Man hat sich sofort wohl gefühlt. Als wir weitergingen, war der Plan wieder klar: Am ersten schönen Strand nördlich von Thong Sala, Ao Nai Wok, eine Unterkunft finden. Kein langer Transfer zurück zum Pier und ein schöner Strandbungalow. Nun gut, freie Strandbungalows gab es genug. Günstig waren sie auch. Aber sie sahen entsprechend aus. Einfache Holzhütten, mit Kokosmatten gedeckt. Moskitonetz inklusive, weil durch jede Ritze Tiere kriechen können. Wir waren bedient.

In der dritten Anlage, Joon’s Bungalows, hat uns dann das Ambiente so gut gefallen und wir waren so kaputt, dass wir einfach zugeschlagen haben. Unglaublicher Ausblick, wieder direkt am Meer. Leider gab es vermutlich einen Schimmelbefall im Bungalow, so hat es zumindest gerochen. Und ein paar Eidechsen wohnten auch an der Decke und in den Ecken. Ich habe mich eine Weile so geekelt, dass ich am liebsten sofort wieder abgereist wäre. Und Michi ging es nicht viel besser.

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Direkt gegenüber liegt eine kleine Mini-Insel, Ko Tae Nai. Mit dem Kajak sollte man da in einer viertel Stunde hinkommen. Im Resort nebenan haben wir uns also eins ausgeliehen und sind losgepaddelt, deen Fotoapperat in einer unserer Kompressionstüten wasserdicht verpackt mit dabei. Schon ein komisches Gefühl, wenn man genau da mit dem Kajak fährt, wo man ein paar Stunden zuvor noch mit der großen Fähre gefahren ist… Sicherheitsregeln gibt es hier in jeder Hinsicht so gut wie keine. Aber wir sind gut angekommen und hatten dann für etwa 1,5 Stunden eine kleine Trauminsel fast für uns. Michi hat in der Sonne relaxt und ich habe eine Sandmietzi gebaut und mir jede Muschel, jede Krabbe, jeden Stein genau angeschaut.

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Abends, nach einem tollen Sonnenuntergang, sind wir Richtung Thong Sala gelaufen und haben in einem kleinen Reisebüro eine Tour für den nächsten Tag gebucht. Die Frau dort war unglaublich nett, hat sich wahnsinnig viel Zeit genommen, den richtigen Ausflug für uns zu finden. Auf Pauschal-Schnorcheltrips mit dem Boot wollten wir uns nicht mehr einlassen, wir hatten nicht nur selber erlebt, dass es gerade keine gute Zeit dafür ist, sondern es auch noch einmal dort bestätigt bekommen. Auch hier zu hohe Wellen, schlechte Sicht.

Auf Ko Pha Ngan gibt es schöne Wasserfälle und wir wollten den tollsten davon sehen, den Than Sadet-Wasserfall. Allerdings hätte uns die private Tour dahin mit ein bisschen Baden an der Südwestküste am Ao Mae Hat 3500 Baht, also fast 90 Euro gekostet. Schließlich haben wir uns für einen anderen Wasserfall entschieden, der günstiger liegt, und dafür, dass der Taxifahrer uns am Mae Hat-Strand rausschmeißen sollte. Wenn wir zurückwollten, sollten wir die Reisebüro-Frau anrufen. Sie würde ihm dann für uns Bescheid geben.

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Schließlich hatten wir noch ein Barbecue mit den anderen Gästen in unserer Anlage. Es gab Red Snapper und Schrimps vom Grill, dazu Salat.

Der Haken an der Sache, der Fisch kam ganz zu uns an den Tisch. Nicht zerlegt und nicht ausgenommen. Die grillen da echt die kompletten Eingeweide mit. Aber ich hab’s geschafft, den Fisch zu zerlegen und er war superlecker!

Den restlichen Abend haben wir uns um die Unterkunft auf Ko Samui gekümmert. Denn es war klar, zwei Nächte im Schimmelbungalow reichen uns. Da kann der Strand noch so toll und einsam sein und die Leute in der Anlage noch so nett. Und da wir auf Ko Samui nicht an die drei Hauptstrände wollten, dachten wir, dass es Sinn machen würde, vorher abzuklären, ob nicht alles ausgebucht ist…

Da hier bis in die Nacht bei lauter Musik zusammengesessen wird, sind wir spät und erst nach einigen Cocktails ins Bett.

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Weihnachten unter Palmen

Am Weihnachtsmorgen mussten wir den Wecker stellen. Ein Pick-up sollte uns um 8.30 Uhr abholen. Kurz zuvor regnete es wieder. Dass nicht der Regen, sondern die ungewöhnlich stürmische See unseren Schnorchelausflug trüben würde, wussten wir da noch nicht.

Zu uns ins Taxi stiegen Birgit und Fabian aus Baden-Würtemberg. Mit ihnen und den anderen unserer Grupper kletterten wir über einige andere Boote am Pier in unser Ausflugsschiff. Angekündigt war eine Tour um die Insel zu den schönsten Schnorchelplätzen. Der erste Stop war in einer kleinen Bucht. Dort schnorchelten wir etwa eine halbe Stunde. Viel haben wir nicht gesehen und voller Vorfreude ging es zurück an Deck. Shark Bay war als nächstes geplant. Junge Riffhaie sollten wir dort sehen können. Doch der Wind frischte auf und große Wellen ließen unser Boot fürchterlich schaukeln. Wir kämpften uns bis zu Shark Island, eine kleine Insel, die direkt vor der Bucht liegt. Dann drehte unser Kapitän ab. Eine Mitreisende mit uns auf dem oberen Deck hatte schon verzweifelt zu weinen begonnen, weil uns die Wellen so sehr beutelten. So richtig sicher fühlte sich niemand mehr, auch wenn es natürlich Nervenkitzel pur war, die Wellen auf uns zukommen zu sehen und dann mit dem Boot darüber zu schaukeln, einzutauchen und dann mit der nächsten Welle wieder nach oben getragen zu werden. Gerade auf dem unteren Deck waren alle schon pitschnass. Das Wendemanöver, bei dem wir quer zur Welle standen, hat uns alle noch einmal ordentlich durchgeschüttelt. Der Rückweg wurde dann immer ruhiger.

Aber es machte sich Enttäuschung breit. Shark Bay konnten wir vergessen. Ao Leuk mit dem kristallklaren Wasser und Mango Bay sicher auch. Uns blieb also nur noch die Hoffnung auf Ko Nang Yuan, die schönen Inseln, die wir schon gestern besucht hatten. Nach einem Thai-Mittagessen für alle und einem unspektakulären Schnorchelgang in der Bucht vor unserer Hütte setzten wir also zu den Trauminseln über. Die Enttäuschung war riesig, als wir erfuhren, dass das schönste Riff, Japanese Garden, wegen zu hoher Wellen zu gefährlich sei. Und rund herum war das Wasser sowieso viel zu aufgewühlt. Wir haben es versucht, aber überhaupt gar nichts gesehen…

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Nach einem Shake an der Bar haben wir zwei Jungs beim Wellenbaden am Strand gesehen. Keiner der Aufseher hinderte sie daran in den Wellen zu tauchen und schwimmen. Besser als nichts. Und so stürzten Birgit, Fabian, Michi und ich uns ebenfalls in die Fluten und hatten großen Spaß. Immer wieder rissen die Wellen uns mit zum Strand und wir plantschten ausgelassen, um uns davon abzulenken, dass wir richtig Pech mit dem Schnorcheln gehabt hatten…

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Zum Abschluss bestiegen wir noch einen Aussichtspunkt auf der Insel, der zuerst über Stufen und dann über große Steine und Felsen nicht leicht zu erreichen war, uns jedoch mit einem einen Wahnsinnsblick über die Inselgruppe belohnte.

Unseren Weihnachtsabend ließen wir bei einem Barbecue ausklingen, während die meisten auf der Insel wilde Weihnachts-Parties feierten. Zum Nachtisch gab es lutige Pfannkuchen aus einem festen Teig, kein flüssiger wie bei uns, mit Nutella und Banane. Wir buchten noch die Fähre nach Ko Pha Ngan und bereiteten unser Gepäck für die Abreise vor, bevor wir wieder einmal sehr spät schlafen gingen.

Es war ein anderes Weihnachten als wir es kennen, aber es war traumhaft schön.

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Bei den bunten Fischen

Jetzt haben wir lange nichts mehr erzählt. Das liegt zum einen daran, dass wir wieder einen Ortswechsel hinter uns haben und zum anderen hatten wir vor allem gestern damit zu tun, uns eine Unterkunft auf Ko Samui zu organisieren. Da hier ja gerade absolute Hochsaison ist und Ko Samui fest in der Hand von Pauschaltouristen, waren wir uns nicht sicher, ob wir die einstmalige Trauminsel überhaupt besuchen sollten. Jetzt ist die Fähre für morgen 12 Uhr gebucht und wir haben einen freien Bunglaow in einer ruhigen Bucht gefunden, fernab von den drei Haupttouristenstränden.

Jetzt versuche ich nachzuholen, worüber wir noch nicht berichtet haben. Los geht’s mit unserem ersten ganzen Tag auf Ko Tao. Nachdem ich mit dem Blog fertig war, wollte wir kurz Geld abheben gehen, um danach einen kleinen Schnorcheltrip zu unternehmen. Kurz Geld abheben hat dann aber länger gedauert, denn was wir nicht bedacht hatten, war, dass unsere Bank ein sehr niedriges Limit für Auslandsgeldabhebungen standardmäßig vorsieht. Das bedeutet, wir haben erstmal kein Geld bekommen. Deshalb haben wir es dann endlich geschafft, uns eine thailändische SIM-Karte für’s Handy zu besorgen (wollten wir ja vom ersten Tag an) und so konnten wir unter der Notfallnummer der Bank jemanden anrufen, der unser Limit erhöht hat. Diese Aktion hat uns einige Nerven gekostet. Wir hätten noch meine Kreditkarte dabeigehabt, aber die Gebühren sind nicht ohne und es war ein merkwürdiges Gefühl als der Automat uns kein Geld geben wollte.

Ko Tao ist ja bekannt für seine wunderbaren Tauch- und Schnorchelgebiete. Und da Tauchen keine Option für uns ist, wollten wir zum Schnorcheln. Michi hatte das noch nie gemacht und bevor wir eine Tour um die Insel unternehmen wollten, fanden wir es wichtig, dass er es erst einmal ausprobiert. Also wollten wir einen Longtail-Bootsfahrer finden, der uns zur wunderschönen Mango Bay, also zum Ao Mamuang, bringen sollte. Da uns das ein bisschen zu teuer war, haben wir ein anderes Angebot angenommen. Für 400 Baht auf die drei Inselchen Ko Nang Yuan, die zu den schönsten der Welt gehören sollen. Gegen drei ging es los und um fünf wollte uns unser Longtail dort wieder abholen.Auf der Fahrt haben wir uns einige der schwer zugänglichen Hotelanlagen an der Westküste genauer ansehen können:

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Am Ziel angekommen, bot sich ein traumhafter Anblick. Die Inseln sind dicht bewaldet und durch eine Sandbank verbunden. Das Wasser war klar und die Szenerie wie aus dem Bilderbuch. Auf den Inseln gibt es nur ein Hotelresort. Ansonsten kommen viele Tagesausflügler, aber als wir dort waren, hatten wir den Strand gegen Ende ganz für uns.

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DSCN1507Wir sind gleich am ersten Strand, der vor uns lag ins Wasser gegangen und haben zu schnorcheln begonnen. Die Ausrüstung konnten wir vor Ort ausleihen. Und es war toll. Zwar sind die Korallen in diesem Gebietleider bereits alle abgestorben, doch es gab viele bunten Fische und die Sicht war klar, so dass wir unbekümmert langsam nebeneinander hergeschwommen sind und uns gegenseitig gezeigt haben, was wir entdeckt hatten. Mit Zeichensprache. Schnell verging die Zeit und es war klar, dass wir am nächsten Tag, also am Heilig Abend, einen Schnorcheltrip rund um die Insel machen würden.

Den haben wir auch gleich als erstes abends gebucht, sind dann zum Barbecue am Strand essen gegangen und haben uns schließlich noch den Luxus einer Thaimassage gegönnt. Schlechter Plan mit vollen Magen. Die treten da ganz schön auf einem rum, ziehen Arme, Beine und Kopf in alle Richtungen. Aber es war ein einmaliges Erlebnis für gerade einmal 7,50 Euro für eine Stunde. Dafür kann man hier nicht mal mehr ins Kino gehen. Und wir waren danach wirlich tiefenentspannt. Vor allem ich, denn ich bin zwischendurch natürlich wieder mal eingeschlafen.

DSCN1392Hier trinkt man übrigens gerne Kokosnussmilch aus einer frischen, jungen Kokosnuss. Und genau das habe ich heute auch mal probiert. Schmeckt gut! Das Fruchtfleisch ist noch sehr weich, ganz anders als man Kokosnuss sonst kennt.

In der Nacht stürmte und regnete es. Ich hatte große Angst, dass unser Schnorcheltrip ins Wasser fallen könnte… So gerne wollten wir doch in all die schönen Buchten, zu den Riffhaien, lebenden Korallen und noch mehr bunten Fischen…

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Frohe Weihnachten!

BildWir wünschen Euch ein schönes Weihnachtsfest und senden Euch herzliche Grüße von einem Ort, an dem Weihnachten anscheinend folgendes heißt: betrunken amerikanische Weihnachtslieder grölen, Nikolausmützen oder Rentiergeweihe zu Bikini und Badehose tragen, noch mehr Papierlampions als sonst am Strand steigen lassen, Feuerwerkskörper anzünden, Party machen bis zum Umfallen.

Mit Euch zu Hause ist Weihnachten schöner! Aber wir blenden das einfach gerade ein bisschen aus, denn wir sind ja nicht hergekommen, um ein besonders tolles Weihnachtsfest zu feiern…

Da das Internet instabil ist, weiß ich nicht genau wie weit ich mit dem Bericht von unseren Tagen hier auf Ko Tao kommen werde. Morgen geht es jedenfalls weiter. Wieder mit dem Catamaran. Diesmal nach Ko Pha Ngan. Am liebsten nach Hat Khom in den Norden. Hoffentlich finden wir einen Unterkunft, denn bald steigt im Süden in Hat Rin die legendäre Full-Moon-Party. Da ist die Insel meist schon Tage vorher voll mit Partywütigen… Drückt uns die Daumen!

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Stürmische Überfahrt ins Touristenparadies

So, nachdem gestern die Internetverbindung lange Zeit streikte, konnte ich endlich die Fotos von gestern hochladen.

Kurz nachdem wir den Laptop am Pier eingepackt hatten, gab es einen Wahnsinns-Wolkenbruch am Pier. Es regnete und stürmte als würde die Welt untergehen wollen, etwas verspätet vielleicht. Busse brachten weitere Touristen, die nach Ko Tao, Ko Pha Ngan oder Ko Samui übersetzen wollten und alle standen sie unter den Wellblechdächern. Besorgte Blicke aufs Meer. Würden wir bei dem Wetter weiterkommen? Ein paar Regenmäntel wurden verteilt, viele stürzten sich darauf.

Plötzlich ging es los. Die ersten liefen den meterlangen Steg zum Catamaran. In strömendem Regen, bei starkem Wind. Einige rutschten auf dem glitschigen Holz aus. Ein wenig beunruhigend war das schon.

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Doch als wir alle klitschnass im Boot saßen, ließ der Regen nach und während er gesamten Überfahrt war das Meer ziemlich ruhig. Doch die Wettervorhersage für die nächste Zeit ist nicht überragend. Jeden Tag Regen und auch wenn wir bei Sonnenschein auf Ko Tao angekommen sind, ist es doch deutlich verhangender als zuvor in Prachuap oder Bangkok. Es wird uns doch jetzt nicht unsere weitere Reise verregnen?

In Ko Tao am Hafen Ban Mae Hat bot sich uns ein spannendes Bild. Ein klappriger Holzsteg auf langen Stelzen, überall rufende Hoteltransfers, Taxi-Fahrer wedeln mit Karten der Insel und wollen uns und die anderen Urlauber mitnehmen. Wir sind im Tourismus angekommen. Einerseits ein Schock nach Prachuap, wo es so ruhig zuging, keiner wirklich Englisch sprach und uns niemand auf die Nerven ging. Aber wir freuten uns auch riesig. Wo viele Touristen sind, da verstehen uns die Leute, da werden wir alles finden, was wir suchen. In Prachuap war es nämlich beispielsweise nicht möglich eine Pre-Paid-Handykarte zu kaufen. Wir wussten nicht, welche wir brauchen und uns hat keiner verstanden.

Da es nicht so heiß war, haben wir wieder einmal beschlossen, aufs Taxifahren zu verzichten. Taxis sind hier übrigens Pick-ups, weil die Insel im Prinzip ein einziger Felsen ist. Wir wollten nicht in eine einsame Bucht, in der man nicht baden kann, weil alles voll mit Korallen ist. Wir hatten uns entschieden, am Hauptstrand Hat Sai Ri im Westen der Insel nach einer Hütte direkt am Meer zu suchen. Von dort aus wollten wir Ausflüge zum Schnorcheln an die anderen Strände machen. Vielleicht auch zu den drei kleinen vorgelagerten Inselchen Ko Nang Yuan, die als Tauchparadies gelten. Obwohl auch da der zunehmende Tourismus seine Spuren zu hinterlassen scheint…

Unser Weg führte uns durch ein wahres Touristenparadies. Zahlreiche Kneipen mit gemütlichen Holzstühlen und -tischen, Strandhütten, Läden mit Badesachen und Strandkleidung an einem kleinen Weg, der dem Strandverlauf folgte. Ein bisschen unwirklich kam uns das alles vor nach der Ruhe der letzten Tage. Aber wir freuten uns sehr darauf, abends gemütlich mit den vielen anderen jungen Leuten zusammenzusitzen.

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Im Norden des Strandes fanden wir dann unsere Traumhütte. 800 Baht die Nacht, also 20 Euro für zwei. Ein großes Bett, ein schmuddeliges Bad (aber das kennen wir ja nun schon) und eine Terasse mit direktem Blick aufs Meer. Fünf Meter sind es jetzt gerade bei Flut von mir aus zum Wasser. Hier ist es traumhaft, hier wollten wir bleiben. Am besten für immer.

Danach war gestern alles wie in jedem ganz normalen Urlaub. Wir gingen baden, später essen in einem der vielen Strandlokale und hatten dann noch ein paar Cocktails direkt am Strand in einer „Sea Lounge“ auf Sitzsäcken im Sand. Überall ließen Urlauber riesige Lampions aus Papier in den Himmel steigen, es gab laute Musik aus den Strandbars und unheimlich viele Menschen mit guter Laune.

Geschlafen haben wir heute richtig gut, der Ventilator ist deutlich leiser als der in Prachuap und lässt sich besser regeln. Man hört die Wellen rauschen und wenn man sich aufsetzt, blickt man direkt aufs Meer. Heute werden wir uns wohl um einen Ausflug für morgen kümmern, ein bisschen baden und jetzt dann erst mal frühstücken gehen. Das kann man hier nämlich. Und es gibt sicher keine Reissuppe mit Hühnchen wie in Prachuap.

Hier sind ein paar Eindrücke von unserer Bucht:

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Affen füttern mit traumhaftem Ausblick

Wir warten gerade am Pier Chumporn auf den High Speed Catamaran, der uns um 1 Uhr  nach Ko Tao bringen wird. Um 7.40 Uhr sind wir mit dem Mini-Bus von Prachuap abgefahren. Vollgestopft bis obenhin, über kurze Strecken sogar mit stehenden (thailändischen) Fahrgästen. Mit uns reisten glücklicherweise noch zwei anderen Backpacker. Mit denen sind wir mit einem offenen Taxi die 30 km von Chumpon hierher gefahren. Die waren es auch, die den ziemlich überteuerten Preis von 150 Baht pro Person auf 100 Baht runtergehandelt haben. Michi und ich hätten vermutlich irgendwann einfach aufgegeben.

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DSCN1247Gestern haben wir uns also wieder Fahrräder ausgeliehen und sind zuerst zum Spiegelberg gefahren. Unten an den Treppen angekommen wurden wir schon von den Affen empfangen. Und von einer Verkäuferin, die uns für 20 Baht zwei Plastiktüten mit Maiskolbenstücken überlassen hat. Also, alle Taschen gut zugemacht und den Fotoapperat fest in der Hand.

Die 396 Stufen waren richtig anstrengend bei strahlendem Sonnenschein und meistens ohne Schatten. Außerdem sind es Thai-Stufen, das bedeutet, dass sie ungefähr doppelt so hoch sind wie normale. Die Randsteine sind nämlich auch unheimlich hoch und manchmal findet man hier sogar noch einen zusätzlichen improvisierten Tritt. Überall auf dem Berg leben Affen, alte Affen, kleine Affen, Baby-Affen, halbstarke Affen und erwachsene Affen. Sie turnen in den Bäumen, liegen auf den Treppen, sitzen und schlafen auf Bänken und schauen neugierig. Sobald man mit der Tüte raschelt, geht es los. Die Affen kommen näher, schauen noch neugieriger und fassen einen sogar an! Zuerst saß ich auf einer Bank mitten unter ihnen, aber da musste ich wieder weg. Die wären mir vermutlich auf den Schoß geklettert.

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Von oben hat man den perfekten Blick über die Bucht von Prachuap, die Stadt und das Hinterland. In der Klosteranlage selbst findet man dann nur noch wenige Affen. Es heißt sie machen alles kaputt und so werden sie vermutlich immer mal wieder vertrieben.

DSCN1267Ich konnte mich nur schwer von den Tieren lösen, wann erlebt man sowas schon mal? Aber wir mussten uns ja noch um die Weiterfahrt hierher kümmern und wollten außerdem baden gehen. Dazu sind wir in die 2 km südlich liegende Bucht Ao Manao geradelt. Sie liegt im militärisch verwalteten Bereich und wir musste eine Wache passieren und uns in ein Buch eintragen. Da stand auch was von Taschendurchsuchung, aber das hat niemanden interessiert und wir konnten gleich weiterfahren.

Der Weg führte uns durch ein wunderschönes tropisch anmutendes Gelände, sehr gepflegt. Und mitten über die Start- und Landebahn des Militärfluhafens. Schließlich erreichten wir den Strand und kauften uns eine Strandmatte. Vor einem riesigen Baum haben wir uns ausgebreitet und uns sofort ins brühwarme Wasser gestürzt. Wenn man Erfrischung will, muss man sich nass im Wind trocknen lassen. Das Meer selbst bringt kaum den gewünschten Effekt. So verbrachten wir einen ruhigen Nachmittag am Strand.

Zuletzt haben wir noch versucht zu einem ganz einsamen Strandstück zu gelangen, aber da hätten wir um Felsen herumschwimmen müssen und unsere Sachen aus den Augen lassen. Das war uns zu riskant.

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Gegen fünf waren wir wieder am Hotel und haben versucht, den Catamaran online zu buchen. Aber das muss man online 3 Tage im Voraus machen. Da waren wir noch in Bangkok und wussten nicht mal, dass wir herkommen würden.

Wir hatten beide total Hunger, den ganzen Tag noch nichts gegessen. Aber so richtig Lust auf Thai-Essen hatten wir irgendwie nicht. Schon wieder Chicken. Schon wieder Curry. Auf der Suche nach einem passenden Restaurant sind wir eine Weile am Strand entlang spaziert. Irgenwann haben wir einfach eins ausgesucht, das wenigstens hübsch aussah. Das ist nämlich nicht immer so. Die meisten sind hier mit billigen Plastikstühlen ausgestattet und mit hellen Neonröhren beleuchtet. Das Essen war wieder schwierig. So richtig haben uns nur die Pommes geschmeckt, die es lustigerweise dort gab. Ab jetzt bestelle ich vegetarisch. Ich kann kein Fleisch mehr sehen. Michi hat Lust auf Burger. Ab jetzt wird es touristischer, da werden wir mit dem Essen dann wohl nicht mehr so viele Probleme haben.

Auf dem Weg zum Supermarkt haben wir noch einen netten Nachtmarkt direkt an der Strandpromenade entdeckt. Dort durften wir die sogeannten Stinkfrucht, die Durian, probieren. Sie stinkt wirklich eklig. Und schmecken tut sie bei dem Geruch dann auch nicht mehr so wirklich… Aber ich bin froh, dass ich jetzt endlich weiß, was das ist, das da immer so lecker aussieht (ein bisschen wie aufgeschnittene Mango) und an jeder Ecke erhältlich ist.

Auf dem Nachtmarkt hätte man sich die Füße massieren lassen können, Zuckerwatte in allen erdenklichen Farben essen und Heavy Metal T-Shirts kaufen können. Aber wir mussten noch packen und sind deshalb nach einer kleinen Runde zurück ins Hotel. Ich hab dann noch das erste Mal ein bisschen Wäsche gewaschen, ist leider nicht alles ganz trocken geworden bis heute Früh. Naja, nächstes Mal weiß ich es besser.

Mittlerweile gewittert es hier. Angeblich wird man auf dem Catamaran leicht seekrank. Mal sehen wie das dann bei diesem Wetter werden wird…

Hier noch zwei Bilder, die Michi vom Pier Chumporn gemacht hat:

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Von Affen und Elefanten

IMG_20121221_070019[1]Es ist früh am Morgen, die Sonne ist gerade aufgegangen und beleuchtet die malerische Bucht, in der unser Hotel liegt. Michi schläft noch. Die Nächte hier in diesem Hotel sind anstrengend, denn wir haben nur einen Ventilator an der Decke. Schlafen kann ich nicht, wenn der läuft, also heißt es schwitzen.

Gestern haben wir uns am Hotel Fahrräder ausgeliehen. Obwohl ich ein bisschen Angst vor dem Linksverkeh hatte… Nach dem fast 10-km-Gewaltmarsch in Bangkok wollten wir aber nicht schon wieder so viel laufen. Unsere erste Station war eine kleine Touristeninformation mit einer sehr netten Beraterin. Wir hatten uns nach einem Ausflug in den Kui Buri Nationalpark erkundigt – dort gibt es wildlebende Elefanten. Sie hat „ihren Freund“ herbeigewunken, der wollte uns hinbringen, zu den Elefanten. Um 1 Uhr sollte es losgehen. Uns blieben also zwei Stunden und wir wollten endlich baden!

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Wir radelten in Richtung Norden und fanden uns an einem hübschen Strand wieder. Kleine Hotels gab es auch, aber unseres liegt zentraler und da wir hier nicht lange bleiben wollen, gibt es keinen Grund umzuziehen. Auch wenn wir direkt an der Promenade sind und da bei Flut tagsüber kein Strand übrigbleibt, sondern das Meer bis zu den Mauern kommt. Das ist wie vermutlich überall auf der Welt an den Stadtstränden: Mauern mit Sitzbänken und Treppen entlang der Uferpromenade. Nach einer kalten Cola aus der Dose stürzten wir uns in die brühwarmen Fluten. Der ganze Strand gehörte uns. Ein paar Thai arbeiteten an etwas, das wohl mal ein kleines Strandrestaurant werden soll. Hier kommen die Einheimischen am Wochenende her, zum baden und erholen. Touristen sieht man wenige.

Auf dem Rückweg kamen wir am Spiegelberg, dem Khao Chong Krachok, vorbei. Knapp 400 Stufen führen hinauf zu einem Kloster. Da wollen wir heute hoch. Der Berg ist grün bewachsen und von großen Affenhorden bevölkert. Und einige dieser Affen bevölkern auch den Gehweg am Berg. Als wir anhielten, kam gleich ein neugieriges Tierchen zu uns. Schaute zu mir hoch. Unglaublich, ich hätte nur die Hand ausstrecken müssen, um in zu berühren. Aber ich habe großen Respekt vor den Tieren. Die können doch sicher auch ganz fies zubeißen, oder?

Pünktlich um eins saßen wir im Pick-up unseres Führers. Der Mann sprach kein Englisch, mit Zeichen und nettem Lächeln verständigten wir uns. Es ging nun etwa eine Stunde in Richtung Norden nach Kui Buri und von dort aus weiter über kleine Landstraßen zum Park. Ganze Elefantenherden sollten wir dort sehen können. „When you’re lucky,“ meinte die Frau in der Touristeninformation. Ich hoffte so sehr, dass wir Glück haben würden.

Auf den Landstraßen kamen uns lustige Gerfährte entgegen. Roller, voll beladen mit Heu, dreimal höher gestapelt als man es sich vorstellen kann. Auf fast jeder Pick-up-Ladefläche saßen Thai mit bunten Sonnenschutzhüten. Zahlreiche Ananastransporter überall, kein Wunder, fast an jedem Straßenrand gibt es da Ananasfelder.

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Unser Weg ging weiter durch den Park, ein wilder Haufen grün. Palmen, Bäume, Gräser, kleine Wasserstellen, Mini-Flüsse. Am Hauptquartier stieg ein Führer zu und schon rumpelten wir weiter. Gute Stoßdämpfer braucht man da. Plötzlich vor uns ein Thai in Tarnklamotte mit Roller, der uns an die Seite winkt. Hektisch steigen alle aus, wir haben keine Ahnung was los ist. „Elephant, go. Go!“ heißt es und wir klettern aus dem Wagen. Und tatsächlich, eine Ebene erstreckt sich vor uns, eingeramt von hohen, bewaldeten Bergen. Ganz am Ende, zwei Elefanten. Gemütlich führen sie immer wieder den Rüssel zum Mund. Irgendwas schmeckt ihnen da ziemlich gut. Mit Entfernungen habe ich es nicht so, sagt Michi, deshalb kann ich nicht sagen wie weit wir weg waren, aber wir durften immer noch ein Stückchen näher hin und Fotos machen.

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Eine Gruppe von Mini-Mönchen, Kinder in orangenen Tüchern, gesellte sich zu uns. Hinter uns war noch ein anderer Truck mit einem Schweizer Pärchen hergefahren und da standen wir nun, die Guides, die Touristen und die Thai-Kinder und beobachteten die riesigen Tiere, die sich langsam aus unserem Blickfeld bewegten. Dann kamen plötzlich wieder zwei aus einem anderen Gebüsch, immer in sicherer Distanz. Das war ein Erlebnis. Die leben da, ganz ohne Eisstände und Luftballons, Außengehege und Gitter. Und wir durften zusehen.

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Suchbild: Wo ist der Elefant?

Weiter ging es zu den Wasserstellen. Ab 4 Uhr nachmittags sollten sich da mehrere zum Trinken treffen. Und baden. Aber wir hatten kein Glück mehr. Und so ging es gegen fünf zurück.

Wir aßen in einem kleinen improvisierten Restaurant an der Strandpromenade zu Abend. Kein Englisch. Und so bekamen wir statt einem Aschenbecher Zigaratten, die ein Laufbursche anscheinend extra für uns holen musste und ich hatte statt einer Red Curry Soup ein Red Curry mit Reis. Sauscharf. Und das Fleisch war uns zu fett. Komisch, wie kriegen die ihre Hühnchen so fett, bei uns sind die doch immer mager… Heute gehen wir wieder wo anders essen.

Dann noch ein Besuch auf dem Nachtmarkt, wo sich Essensstand an Essensstand reiht und man sich auch Frösche zubereiten lassen kann. Mit den Thai-Essensgewohnheiten werden wir einfach nicht warm. Was dabei rauskommt, wenn die Frauen und Männer in ihren kleinen Garküchen-Ständen die Messer schwingen, sieht meistens gut aus. Aber es riecht fast nie gut, wenn man vorbeigeht und so haben wir uns immer noch nicht getraut. Also habe ich nur Ananas und Drachenfrucht (das ist die, die außen pink ist und innen aussieht wie Stracciatella) gekauft. Aufgeschnitten in Plastik kann man alles haben, was das Exotik-Obstregal bei uns zu Hause hergibt. Ich habe sicher den Touristenpreis bezahlt, 45 Baht, ein bisschen mehr wie einen Euro, aber natürlich dennoch kein Vergleich zu Daheim. Da lagen in einem großen Korb kandierte Datteln, oder so etwas ähnliches. Die Verkäuferin deutete uns zu probieren. Salzig und süß gleichzeitig. Ganz fremd. Interessant, aber definitiv nicht mein Fall. Die Ananas hingegen war so süß, dass ich nie wieder Schokolade bräuchte, wenn ich hier wohnen würde…

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Zugfahrt nach Prachuap Khiri Khan

Am nächsten Morgen haben wir erst mal ausgeschlafen. Wir hängen beide immer noch im Jetlag. Kommen richtig schlecht aus dem Bett morgens, sind nicht so wirklich müde abends und gehen zu spät ins Bett. Und am nächsten Tag beginnt das dann von vorne… Jedensfalls sind wir wieder mit dem Bus zum Bahnhof gefahren, diesmal mit einem Busplan ausgestattet, der uns aber dennoch erst mal in die falsche Richtung hat fahren lassen. Am Schalter dann die nächste Überraschung. Nur noch ein Sitzplatz. Wir sollen im Schlafwagen fahren. Das konnten wir uns nicht wirklich vorstellen, im Liegen? 5,5 Stunden. Und dann auch noch getrennt voneinander, weil sonst alles voll war… Dann kam ein langes Hin und Her, eine nette Bahnhofsmitarbeiterin meinte, wir könnten doch 3. Klasse fahren (was für ein Glück, dass das nicht geklappt hat – da wären wir vielleicht die ganze Zeit über gestanden!). Kurzum, wir sind dann doch im Liegewagen gelandet, der bei Tag ein sehr komfortabler Sitzwagen ist, so lange die Liegen hochgeklappt sind. Ohne Klimaanlage, aber dafür mit viel Fahrtwind. Der Zug war mit drei Stunden Verspätung in Bangkok angekommen und so standen wir erst einmal eine Stunde am Bahngleis und schauten den Angestellten zu wie sie schmutzige Wäsche aus und saubere wieder in die Abteile luden. Dann konnte es losgehen. Ankunftszeit war nun planmäßig 19.30 Uhr. Wir mussten nur noch einen Thai finden, der Plätze mit mir oder Michi tauschen wollte. Und nicht alle Thai sprechen Englisch. Schließlich haben wir es geschafft, die ganze Fahrt zusammenzusitzen.

DSCN1165Die Zugfahrt selbst war ein echtes Erlebnis. Vorbei an den Vorstädten Bangkoks bis es grüner wurde und irgendwann genauso aussah, wie man sich Thailand vorstellt. Oder wie wir es uns vorgestellt haben. In unserem Abteil saß noch ein weitere Paar aus Europa, der Rest waren Thailänder. Alle fünf Minuten kam ein Getränke-/Essen-/Süßigkeiten-/Sonstwas-Verkäufer vorbei und wollte etwas verkaufen. Uns nicht unbedingt, eher den Thai um uns herum. Wir haben eh nichts verstanden und waren mit Keksen und Crackern ausgerüstet. Mit dem Essen auf die Hand der Thai können wir uns einfach nicht so richtig anfreunden…

DSCN1174Gegen halb acht begannen dann fast alle ihre Sitze zu Liegen umzubauen und ins Gemeinschaftsbad oder wie auch immer man das nennen möchte zum Zähneputzen zu marschieren. Wir hatten zu der einen Stunde Verspätung durch die verzögerte Abfahrt noch etwa eine weitere Stunde durch zahlreiche mehr oder weniger unerklärbare Stopps auf freier Strecke und lange Halts in Zwischenbahnhöfen draufgepackt. Gegen halb neun machte der Zug dann einen Schlenker Richtung Meer und wir packten schnell unsere Sachen zusammen. Eine Durchsage mit dem Namen der nächsten Haltestelle gibt es nämlich nicht.

Prachuaps Bahnhof liegt nur etwa 600 Meter von der Strandpromenade entfernt. Da wollten wir uns eine Unterkunft suchen. Wir waren müde und es war schon ziemlich ruhig in der Stadt, also haben wir das erste Hotel angesteuert, uns ein Zimmer zeigen lassen – mit Ventilator, Klimaanlage-Zimmer sind ausgebucht – und dort übernachtet. Für 390 Baht, nicht einmal 10 Euro zu zweit. In einem netten kleinen Touristenlokal haben wir den Abend ausklingen lassen, dort die erste Kakerlake in unserem Leben auf dem Geländer direkt vor uns bewundert und einen armen Hund mit verkrüppelter Pfote vorbeilaufen sehen. Vor dem Schlafengehen haben wir die Füße noch schnell zum ersten Mal am Stadtstrand in den Golf von Thailand getaucht. Warm ist das Wasser. Und der Sand wunderbar fein.

Über unseren ersten Tag hier schreibe ich morgen. Dann geht es unter anderem um Affen und Elefanten. Jetzt ist aber erstmal Schlafenszeit!

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Venedig-Flair in Bangkok

So, wir haben wieder Internet! Es kann also weitergehen mit unserem Bangkok-Tag vorgestern.

DSCN1114[1]Im letzten Bericht waren wir bei Tha Chang stehengeblieben. Dort haben wir uns also ein Longtail-Boot gechartert und eine 1,5 Stunden Tour gebucht. Wir haben zuerst den Chao Phraya River überquert und sind dann in die Klongs von Thonburi geschippert. Sofort musste ich an Venedig denken, nur eben auf Thai. Also mit vielen Holzhütten, auf Stelzen über dem Wasser schwebend. Da hängt Wäsche über den Kanälen, Kinder spielen auf Stegen, Familien sitzen zusammen und essen und Hunde liegen im Schatten. Plötzlich hielt unser Bootsführer an, zeigte aufs Wasser. Da waren ein riesiger Schwarm Fische und schon kam vom Steg ein Mann angelaufen, der uns Brot zum Füttern der Fische verkaufen wollte. Das bringt Glück steht auf einem Schild. Na dann. Zwei wollte er loswerden, aber eins hat uns schon gereicht. Die Fische sind dick und fett, kein Wunder, bei der Menge an Booten und Touristen, die da täglich vorbeikommen…

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Gegen Ende der Tour machten wir halt am Wat Arun, dem Tempel der Morgenröte. Der ist 86 m hoch und mit chinesischem Porzellan vertäfelt. Das funkelt und glitzert wohl ganz arg, wenn die Sonner aufgeht. Bei uns war es aber Nachmittag. Schön war er trotzdem. Man kann raufklettern. Das war weniger das Problem, obwohl die Stufen immer höher werden, je näher man der Spitze kommt. Runter war es dann aber krass. Mit Höhenangst braucht man da jedenfalls nicht rauf. Auf dem Bild sieht man übrigens schön, dass man eben nicht schulterfrei in die Tempel darf. Deshalb werden fast alle Touristinnen unten mit Tüchern und Gewändern verhüllt, mir hat man ein hübsches Tuch ausgeliehen…

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Nach der Bootsfahrt führte unser Weg uns durch einen belebten Markt vor dem Pier. Und schon standen wir vor den Mauern des berühmten Königspalasts. Aber es war schon nach fünf Uhr. Kein Einlass mehr. Und Lust hatten wir auch keine mehr. Erfolgreich wehrten wir einige Taxi- und Tuk-Tuk-Fahrer ab, die uns lieber unbedingt noch das Touristenviertel zeigen wollten. Bus fahren stand für uns auf dem Plan. Gar nicht so einfach, ohne Fahrplan ohne richtige Beschilderung der Haltestellen. Aber die Thai sind sehr freundlich und hilfsbereit und viele jüngere sprechen auch gut Englisch. So haben wir den richtigen Bus zur Hua Lumphong Railway Station gefunden.

Dort gab es dann eine böse Überraschung. Wir wollten in der 1. Klasse mit dem Nachtzug nach Surat Thani und von dort aus weiter nach Koh Samui. Im Zug gab es aber nur noch 2. Klasse in einem 40-Mann-Abteil und das Reisebüro wollte uns diese Plätze dann auch noch ziemlich überteuert verkaufen. Am Schlater gab es gar keine Plätze im Liegewagen mehr. Also haben wir überlegt hinzufliegen und sind zurück ins Hostel und haben den ganzen Abend nach Flügen und möglichen Routen in den Süden gesucht. Schließlich war klar, fliegen ist zuns zu teuer und irgendwie auch planlos am dritten Tag. Und auf der Suche nach Zwischenzielen auf der Zugstrecke, die man noch tagsüber erreichen kann, sind wir auf Prachuap Khiri Khan gestoßen, eine Provinzhauptstadt etwa so groß wie Donauwörth. 13 Uhr Abfahrt in Bankok, 18.30 Uhr Ankunft. Günstige Hotels standen auch genug im Reiseführer. Also stand der neue Plan.

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