Stürmische Überfahrt ins Touristenparadies

So, nachdem gestern die Internetverbindung lange Zeit streikte, konnte ich endlich die Fotos von gestern hochladen.

Kurz nachdem wir den Laptop am Pier eingepackt hatten, gab es einen Wahnsinns-Wolkenbruch am Pier. Es regnete und stürmte als würde die Welt untergehen wollen, etwas verspätet vielleicht. Busse brachten weitere Touristen, die nach Ko Tao, Ko Pha Ngan oder Ko Samui übersetzen wollten und alle standen sie unter den Wellblechdächern. Besorgte Blicke aufs Meer. Würden wir bei dem Wetter weiterkommen? Ein paar Regenmäntel wurden verteilt, viele stürzten sich darauf.

Plötzlich ging es los. Die ersten liefen den meterlangen Steg zum Catamaran. In strömendem Regen, bei starkem Wind. Einige rutschten auf dem glitschigen Holz aus. Ein wenig beunruhigend war das schon.

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Doch als wir alle klitschnass im Boot saßen, ließ der Regen nach und während er gesamten Überfahrt war das Meer ziemlich ruhig. Doch die Wettervorhersage für die nächste Zeit ist nicht überragend. Jeden Tag Regen und auch wenn wir bei Sonnenschein auf Ko Tao angekommen sind, ist es doch deutlich verhangender als zuvor in Prachuap oder Bangkok. Es wird uns doch jetzt nicht unsere weitere Reise verregnen?

In Ko Tao am Hafen Ban Mae Hat bot sich uns ein spannendes Bild. Ein klappriger Holzsteg auf langen Stelzen, überall rufende Hoteltransfers, Taxi-Fahrer wedeln mit Karten der Insel und wollen uns und die anderen Urlauber mitnehmen. Wir sind im Tourismus angekommen. Einerseits ein Schock nach Prachuap, wo es so ruhig zuging, keiner wirklich Englisch sprach und uns niemand auf die Nerven ging. Aber wir freuten uns auch riesig. Wo viele Touristen sind, da verstehen uns die Leute, da werden wir alles finden, was wir suchen. In Prachuap war es nämlich beispielsweise nicht möglich eine Pre-Paid-Handykarte zu kaufen. Wir wussten nicht, welche wir brauchen und uns hat keiner verstanden.

Da es nicht so heiß war, haben wir wieder einmal beschlossen, aufs Taxifahren zu verzichten. Taxis sind hier übrigens Pick-ups, weil die Insel im Prinzip ein einziger Felsen ist. Wir wollten nicht in eine einsame Bucht, in der man nicht baden kann, weil alles voll mit Korallen ist. Wir hatten uns entschieden, am Hauptstrand Hat Sai Ri im Westen der Insel nach einer Hütte direkt am Meer zu suchen. Von dort aus wollten wir Ausflüge zum Schnorcheln an die anderen Strände machen. Vielleicht auch zu den drei kleinen vorgelagerten Inselchen Ko Nang Yuan, die als Tauchparadies gelten. Obwohl auch da der zunehmende Tourismus seine Spuren zu hinterlassen scheint…

Unser Weg führte uns durch ein wahres Touristenparadies. Zahlreiche Kneipen mit gemütlichen Holzstühlen und -tischen, Strandhütten, Läden mit Badesachen und Strandkleidung an einem kleinen Weg, der dem Strandverlauf folgte. Ein bisschen unwirklich kam uns das alles vor nach der Ruhe der letzten Tage. Aber wir freuten uns sehr darauf, abends gemütlich mit den vielen anderen jungen Leuten zusammenzusitzen.

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Im Norden des Strandes fanden wir dann unsere Traumhütte. 800 Baht die Nacht, also 20 Euro für zwei. Ein großes Bett, ein schmuddeliges Bad (aber das kennen wir ja nun schon) und eine Terasse mit direktem Blick aufs Meer. Fünf Meter sind es jetzt gerade bei Flut von mir aus zum Wasser. Hier ist es traumhaft, hier wollten wir bleiben. Am besten für immer.

Danach war gestern alles wie in jedem ganz normalen Urlaub. Wir gingen baden, später essen in einem der vielen Strandlokale und hatten dann noch ein paar Cocktails direkt am Strand in einer „Sea Lounge“ auf Sitzsäcken im Sand. Überall ließen Urlauber riesige Lampions aus Papier in den Himmel steigen, es gab laute Musik aus den Strandbars und unheimlich viele Menschen mit guter Laune.

Geschlafen haben wir heute richtig gut, der Ventilator ist deutlich leiser als der in Prachuap und lässt sich besser regeln. Man hört die Wellen rauschen und wenn man sich aufsetzt, blickt man direkt aufs Meer. Heute werden wir uns wohl um einen Ausflug für morgen kümmern, ein bisschen baden und jetzt dann erst mal frühstücken gehen. Das kann man hier nämlich. Und es gibt sicher keine Reissuppe mit Hühnchen wie in Prachuap.

Hier sind ein paar Eindrücke von unserer Bucht:

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7 Gedanken zu „Stürmische Überfahrt ins Touristenparadies

  1. Caro sagt:

    Also seid ihr jetzt der Zivilisation ein bisschen näher :). Der Urlaub lässt nix aus…Adventure pur ;). Genießt eure Zeit. Hier ist es sehr windig, mild und regnerisch…ich hab voll Kopfweh…blödes Wetter.

    Liebe Grüße

  2. Uli sagt:

    Kopf hoch, ab kommenden Mittwoch wird´s nach Prognose wieder mehr sonnig und die Wärme bleibt Euch ja erhalten. Wie Caro schon schrieb, bei uns stürmisch bei 6 – 10 Grad Außentemperatur und für den 24. Föhn mit Sonne und bis zu 14 Grad!!!! Somit lieber gleich ganz anderes Klima, wie bei Euch.
    Um mich herum heult der Sturm des atlantischen Tiefs, welches uns die milde Luft beschert.

    Strand und Bucht sehen gut aus. Bungalow ist witzig. Macht Euch weiterhin schöne Tage und morgen „Frohe Weihnachten“ von mir und Moni. Ich umarme Euch im Gedanken, alles Liebe.
    Papa

    • Kerstin sagt:

      Komisches Wetter, oder?! Zuhause ist es untypisch warm, hier war es unerwartet unbeständig. Die Leute hier sagen, dass es „früher“ ganz anders war. Als es auf dem Meer so stürmisch war, haben wir mit einem Schnorchelguide gesprochen, der das so in den drei Jahren, in denen er da ist, nicht erlebt hat. Seit gestern haben wir wieder Bilderbuchwetter 🙂

  3. Helene sagt:

    Ich bekomme Fernweh….
    Auch von uns „Frohe Weihnachten“ oder wie soll ich jetzt sagen. Ich kenne Weihnachten nur unterm Tannenbaum und nicht wie ihr am Strand unter Palmen. Wir wünschen euch friedvolle Tage und denken ganz fest an euch.
    Liebe Grüße von Mama und Günter

    • Kerstin sagt:

      Ja, Weihnachten unterm Tannebaum und Weihnachten unter Palmen, das ist was ganz anderes. Hier gab es keine besinnliche Stimmung. Höchstens bunte Lichterketten und amerikanische Weihnachtslieder…

      Ich habe auch an Euch gedacht! Ich hoffe, Euer Weihnachtsfest war schön!

  4. Caro sagt:

    Schöne Weihnachten euch…du wirst mir heut Abend fehlen…nächstes Jahr bist aber wieder mit dabei, gell?! Denk an euch.
    Liebe Weihnachtsgrüße.

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