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Abgeschieden auf Ko Samui

Am nächsten Morgen heißt es auch schon wieder Abschied nehmen von Ko Pha Ngan. Wir haben uns dafür entschieden, dass die Full-Moon-Party ohne uns stattfinden muss, denn zum einen wollten wir nicht länger in unserer Unterkunft bleiben und hatten keine Lust, uns was anderes zu suchen und zum anderen wollte ich unbedingt noch ein paar Tage auf Ko Samui verbringen. Michi hat es da von Anfang an nicht hingezogen, aber ich wollte den Thailand-Traum so vieler Touristen nicht verpassen.

Als wir uns die Insel im Reiseführer genau angeschaut hatten, war klar, dass wir nicht an einen der drei großen Strände gehen wollten: Ao Lamai, Hat Chaweng und Hat Mae Nam. Wir entschieden uns für das einzige Resort in unserem Reiseführer am Hat Thong Yang, südlich vom Hafen Nathon.

Gegen zehn hatten wir fertig gepackt und gingen zu Fuß zum Hafen. Es war drückend heiß und bevor es mit dem Lomprayah Catamaran um 12 Uhr losgehen sollte, frühstückten wir noch einmal im Café der Kölnerin, in dem wir schon am ersten Tag waren. Dort hatten sie eine neue Kellnerin und da diese die Karte noch nicht wirklich kannte und den Gerichten und Getränken nichts zuordnen konnte, durften wir unsere Bestellung selber aufschreiben. Sehr lustig! Außerdem habe ich da auf die schnelle noch einen bunten Sonnenhut gekauft!

Die Fähre war wie immer unpünktlich. Zu einem Flieger oder so darf man da nicht unbedingt wollen, denn bisher hatten wir immer deutlich Verspätung. Auf Ko Samui bietet Lompraya den Transfer zum Wunschstrand mit an und so hatten wir es zum ersten Mal richtig bequem und mussten am Hafen in Nathon nur darauf warten, dass wir in einen Minibus verfrachtet wurden, der uns bis vor die Haustüre brachte.

Das Infoo Palace ist eine überschaubare Anlage, die viel von Deutschen besucht wird. Die bleiben dann auch gerne mal mehrere Wochen. Anfangs gab es ein kleines Verständigungsproblem, weil die Besitzerin, die sehr gut Englisch spricht, nicht da war. Ihre Schwester wusste zwar was wir wollten, nämlich einen der Bungalows sehen, aber sie konnte uns weder sagen, was er kosten sollte, noch wie lange er frei war. Zum Glück kam Nantha aber ziemlich bald und so hatten wir für 900 Baht die Nacht, umgerechnet etwa 22,50 Euro, für die nächsten drei Nächte einen Platz zum Schlafen – einen sauberen kleinen Bungalow mit Klimaanlage und Ventilator. Bisher der komfortabelste. Nicht direkt am Meer, aber immer noch mit Meerblick.

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Obwohl das Resort gut besucht war, hatten wir den Strand wieder fast die ganze Zeit für uns. Keine Ahnung was die anderen den lieben langen Tag gemacht haben. Wir jedenfalls sind direkt schwimmen gegangen. Dabei haben wir ein paar wirkliche Luxusanlagen mit Privatstrand entdeckt, die ein paar hundert Meter weiter den Strand hinunter liegen. Später haben wir uns dann auf den Weg gemacht, um die Umgebung ein bisschen zu erkunden und etwas essen zu gehen. Hier gibt es sehr viele Kokospalmen und direkt nebenan ist ein Betrieb, in dem die Kokosnüsse weiterverarbeitet werden. Riesige Berge davon liegen auf dem ganzen Gelände herum. Sehr ungewohnt, aber beeindruckend.

Da uns nichts so wirklich angesprochen hat, wollten wir weiter in Richtung des nächsten Ortes im Süden, Hat Taling Ngam. Als wir so in diese Richtung am Straßenrand entlang liefen, in der Hoffnung, dass ein Taxi vorbeikommen würde, sprang plötzlich ein großer schwarzer Hund aus einer Hofeinfahrt, fletschte die Zähne und bellte wie verrückt. Wir blieben beide schockiert stehen und sind dann langsam wieder in die Richtung weitergelaufen, aus der wir gekommen waren. Was für ein Schock! Hier sind so viele Hunde unterwegs, wir hatten uns schon daran gewöhnt, dass überall mindestes einer, meistens vier bis fünf frei herumliefen. Sowas hatten wir aber zum ersten Mal. Am Pier direkt neben unserem Strandabschnitt, an dem laufend große Autofähren abfahren und ankommen, fanden wir dann ein Taxi, das uns zu einem kleinen Strandrestaurant brachte. 500 Baht wollte der Fahrer zuerst haben. Bezahlt haben wir schließlich 200. Dort haben wir bei Sonnenuntergang zu Abend gegessen. Unter anderem frittierte Banenenblüten – sieht absolut seltsam aus, schmeckt aber toll.

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Als wir fertig waren, war es dunkel und ich wollte unbedingt noch ein Stück weiter laufen, in der Hoffnung, dass wir noch den Ort erreichen würden. Leider war die Straße nicht beleuchtet und wirklich stockdunkel. Zu allem Überfluss bellte schon wieder ganz in der Nähe ein Hund und so drehten wir um und gingen am Strand entlang weiter. Dort kamen wir an ein paar unheimlichen Abschnitten vorbei, an denen hinter dem Strand überhaupt nichts war, nur Palmen und Dickicht, und an absoluten Traumresorts wie aus dem Reisekatalog, in denen viel geheiratet wird, wie wir später im Reiseführer nachlesen konnten. Den ganzen Weg lief ein wirklich sehr süßer Hund mit uns mit. Ab und zu jagte er (unsichtbare) Krabben im Sand, aber sonst ging er brav bei Fuß. Als wir schließlich ins Taxi einstiegen, um zurückzufahren, lief er sogar noch ein paar Meter hinter dem Wagen her…

Auf Ko Samui waren wir also in einer absolut ruhigen Gegend gelandet, in der hauptsächlich Leute Urlaub machen, die nicht aus ihrer Luxusanlage rausmüssen, weil sie dort jeden Wunsch von den Augen abgelesen bekommen. Da wir uns keinen Roller mieten wollen, mussten wir uns wieder einen Ausflug organisieren, wenn wir mehr von der Insel sehen wollten. Das hat die freundliche Besitzerin unserer Anlage, Nantha, für den übernächsten Tag für uns arrangiert.

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Am nächsten Tag haben wir nämlich einfach mal gar nichts gemacht. Nur faul vom Liegestuhl in die Hängematte gewechselt und wieder zurück. Sonst haben wir nur ein bisschen gebadet, den Hunden beim Spielen zugesehen, den Sonnenuntergang bestaunt, uns von Nantha abends mit leckeren Thai-Gerichten bekochen lassen und uns immer wieder die gleichen Fragen gestellt: Wo geht es als nächtes hin?! Welche Insel passt am besten zu uns? Finden wir da dann auch noch eine Unterkunft? Und was machen wir, wenn nicht?!

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Grenzerfahrung: Unterkunft auf Ko Pha Ngan

Der Catamaran war für den nächsten Tag um 9.30 Uhr gebucht. Wir haben morgens unsere Sachen fertig gepackt und sind losmarschiert. Eine gute halbe Stunde Fußweg lag vor uns und die Wärme war ungewohnt drückend. Kurz bevor wir einsteigen konnten, begann es zu regnen. Schon wieder Regen. Das mit dem Catamaran-Fahren klappt irgendwie nicht so richtig… Schnell war es wieder sonnig und so suchten wir uns einen Platz auf dem obersten Deck. Eine gute Wahl, wie wir später von Birgit und Fabian erfuhren, denn in der geschlossenen Fahrgastkabine haben sich wohl etwa ein Drittel der Leute übergeben.

Das Meer war stürmisch und wir schaukelten in Richtung Ko Pha Ngan los. Salzwasser spritzte übers Deck, wenn wir tief in die Wellen eintauchten. Mehrmals erwischten uns kleine Regenschauer. Und wir kamen nach etwa 1,5 Stunden auf der wolkenverhangenen Insel an. Mir hat es gar nicht gefallen. Komisches Wetter und auch der Pier von Thong Sala wirkte nach Ko Tao, wo alles so hübsch ausgehen hatte, nicht besonders einladend auf mich. Michi hat sich über mich gewundert, denn er findet, dass das doch alles recht gleich aussieht.

Zum ersten Mal standen wir ein bisschen planlos rum nach der Ankunft. Eigentlich wäre ich gerne in den Norden gefahren, um nach einer Unterkunft in der Bucht Hat Khom zu suchen. Da sollte es ein schönes Riff zum Schnorcheln geben und der Strandabschnitt sollte relativ ruhig sein. Allerdings gab es im Reiseführer nur wenige Anlagen und die, die ich telefonisch erreicht hatte, waren ausgebucht. Da wir ja nicht so lange bleiben wollten, scheuten wir auch einen Trip ganz ans andere Ende der Insel, nur um dort vielleicht zu erfahren, dass Ko Pha Ngan wirklich wegen der Vollmond-Party komplett ausgebucht ist.

Wie wir da also so ganz ohne Idee dastanden, wurden wir von einigen angesprochen, die uns eine Unterkunft vermitteln wollten. Manche nur für eine Nacht, einige sauteuer. Und immer mit dem Zusatz, dass die Insel voll sei. Beinhe hätten wir uns eine Anlage zeigen lassen, etwas weiter südlich in Ban Tai, noch näher zum Ort, an dem die legendäre Vollmondparty heute Nacht steigt, Hat Rin. Doch als wir das Taxi gesehen haben, in das die uns noch mit hineinpferchen wollten, habe ich erst mal den Vermittler erklärt, was sie doch alle für Abzocker sind und wir sind wieder alleine losgezogen.

Dirket am Pier haben wir in einem Café gefrühstückt, dass einer netten Kölnerin gehört. Und dort zum ersten Mal seit langem wieder Deutsche miteinander sprechen hören. Ungewohnt war das, aber auch schön. Man hat sich sofort wohl gefühlt. Als wir weitergingen, war der Plan wieder klar: Am ersten schönen Strand nördlich von Thong Sala, Ao Nai Wok, eine Unterkunft finden. Kein langer Transfer zurück zum Pier und ein schöner Strandbungalow. Nun gut, freie Strandbungalows gab es genug. Günstig waren sie auch. Aber sie sahen entsprechend aus. Einfache Holzhütten, mit Kokosmatten gedeckt. Moskitonetz inklusive, weil durch jede Ritze Tiere kriechen können. Wir waren bedient.

In der dritten Anlage, Joon’s Bungalows, hat uns dann das Ambiente so gut gefallen und wir waren so kaputt, dass wir einfach zugeschlagen haben. Unglaublicher Ausblick, wieder direkt am Meer. Leider gab es vermutlich einen Schimmelbefall im Bungalow, so hat es zumindest gerochen. Und ein paar Eidechsen wohnten auch an der Decke und in den Ecken. Ich habe mich eine Weile so geekelt, dass ich am liebsten sofort wieder abgereist wäre. Und Michi ging es nicht viel besser.

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Direkt gegenüber liegt eine kleine Mini-Insel, Ko Tae Nai. Mit dem Kajak sollte man da in einer viertel Stunde hinkommen. Im Resort nebenan haben wir uns also eins ausgeliehen und sind losgepaddelt, deen Fotoapperat in einer unserer Kompressionstüten wasserdicht verpackt mit dabei. Schon ein komisches Gefühl, wenn man genau da mit dem Kajak fährt, wo man ein paar Stunden zuvor noch mit der großen Fähre gefahren ist… Sicherheitsregeln gibt es hier in jeder Hinsicht so gut wie keine. Aber wir sind gut angekommen und hatten dann für etwa 1,5 Stunden eine kleine Trauminsel fast für uns. Michi hat in der Sonne relaxt und ich habe eine Sandmietzi gebaut und mir jede Muschel, jede Krabbe, jeden Stein genau angeschaut.

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Abends, nach einem tollen Sonnenuntergang, sind wir Richtung Thong Sala gelaufen und haben in einem kleinen Reisebüro eine Tour für den nächsten Tag gebucht. Die Frau dort war unglaublich nett, hat sich wahnsinnig viel Zeit genommen, den richtigen Ausflug für uns zu finden. Auf Pauschal-Schnorcheltrips mit dem Boot wollten wir uns nicht mehr einlassen, wir hatten nicht nur selber erlebt, dass es gerade keine gute Zeit dafür ist, sondern es auch noch einmal dort bestätigt bekommen. Auch hier zu hohe Wellen, schlechte Sicht.

Auf Ko Pha Ngan gibt es schöne Wasserfälle und wir wollten den tollsten davon sehen, den Than Sadet-Wasserfall. Allerdings hätte uns die private Tour dahin mit ein bisschen Baden an der Südwestküste am Ao Mae Hat 3500 Baht, also fast 90 Euro gekostet. Schließlich haben wir uns für einen anderen Wasserfall entschieden, der günstiger liegt, und dafür, dass der Taxifahrer uns am Mae Hat-Strand rausschmeißen sollte. Wenn wir zurückwollten, sollten wir die Reisebüro-Frau anrufen. Sie würde ihm dann für uns Bescheid geben.

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Schließlich hatten wir noch ein Barbecue mit den anderen Gästen in unserer Anlage. Es gab Red Snapper und Schrimps vom Grill, dazu Salat.

Der Haken an der Sache, der Fisch kam ganz zu uns an den Tisch. Nicht zerlegt und nicht ausgenommen. Die grillen da echt die kompletten Eingeweide mit. Aber ich hab’s geschafft, den Fisch zu zerlegen und er war superlecker!

Den restlichen Abend haben wir uns um die Unterkunft auf Ko Samui gekümmert. Denn es war klar, zwei Nächte im Schimmelbungalow reichen uns. Da kann der Strand noch so toll und einsam sein und die Leute in der Anlage noch so nett. Und da wir auf Ko Samui nicht an die drei Hauptstrände wollten, dachten wir, dass es Sinn machen würde, vorher abzuklären, ob nicht alles ausgebucht ist…

Da hier bis in die Nacht bei lauter Musik zusammengesessen wird, sind wir spät und erst nach einigen Cocktails ins Bett.

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Frohe Weihnachten!

BildWir wünschen Euch ein schönes Weihnachtsfest und senden Euch herzliche Grüße von einem Ort, an dem Weihnachten anscheinend folgendes heißt: betrunken amerikanische Weihnachtslieder grölen, Nikolausmützen oder Rentiergeweihe zu Bikini und Badehose tragen, noch mehr Papierlampions als sonst am Strand steigen lassen, Feuerwerkskörper anzünden, Party machen bis zum Umfallen.

Mit Euch zu Hause ist Weihnachten schöner! Aber wir blenden das einfach gerade ein bisschen aus, denn wir sind ja nicht hergekommen, um ein besonders tolles Weihnachtsfest zu feiern…

Da das Internet instabil ist, weiß ich nicht genau wie weit ich mit dem Bericht von unseren Tagen hier auf Ko Tao kommen werde. Morgen geht es jedenfalls weiter. Wieder mit dem Catamaran. Diesmal nach Ko Pha Ngan. Am liebsten nach Hat Khom in den Norden. Hoffentlich finden wir einen Unterkunft, denn bald steigt im Süden in Hat Rin die legendäre Full-Moon-Party. Da ist die Insel meist schon Tage vorher voll mit Partywütigen… Drückt uns die Daumen!

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